Timmersdorf ruft Europa

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Am Nachmittag des 31. Juli luden die Leobner Funkamateure zu ihrem Höhepunkt der Funksaison, ihrem "Field Day" ein. Geplant war es, zusammen einen Tag lang vom Flugplatz Timmersdorf aus mit anderen Funkamateuren zu kommunizieren und dazu Freunde anderer Ortsstellen und auch am Amateurfunk Interessierte einzuladen.

Schon der Name des Österreichischen Versuchssenderverbandes verweist auf den technisch-experimentellen Funkdienst. Und so versuchten die Leobner Funkamateure der Ortsstelle ADL606 nach Beendigung des Flugbetriebes in Timmersdorf mittels eines Ballons mit ca. 1.2 Metern Durchmesser und ca. 80 Meter Draht eine Antenne zu bauen mit der man andere Stationen kontaktieren kann.

Nach einer Führung durch den Hangar und anschließender Grillerei wurde die Start / Landebahn ab ca. 20:00 gesperrt, in der Mitte des Feldes wurde eine Funkstation aufgestellt und der besagte Ballon samt des Antennendrahtes steigen gelassen. Es dauerte nicht allzulange bis sich erste Stationen aus ganz Europa meldeten um mit den anwesenden Funkamateuren wichtige Daten wie Empfangsqualität, Signalstärke und einige Grußworte auszutauschen.

Die Funkwellen laufen dabei bis zur erdumgebenden Ionosphäre in einigen hundert Kilometern Höhe, werden dort reflektiert und erreichen oft tausende Kilometer weiter wieder den Erdboden. Interkontinentale Funkverbindungen sind nicht die Ausnahme sondern alltäglich.

Wenn man sich dabei vor Augen führt, dass die Sendeleistung in Timmersdorf nur 100 Watt betrug, (das entspricht in etwa der Leistung eines Autoscheinwerfers) dann versteht man auch, dass diese autonome Kommunikation für Notfälle prädestiniert ist.

Im Gegensatz zu (Mobil-) Telefon, Skype, Chat oder E-Mail wird beim Amateurfunk kein kommerzielles Kommunikationsnetzwerk beansprucht. So dient dieses Hobby neben der eigenen Weiterbildung auch experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur Völkerverständigung aber auch dem eigenen Kommunikationsbedürfnis und im Besonderen zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen.

Speziell für den Abend erhoffte man sich einige Verbindungen nach Übersee. Doch die Ionosphäre meinte es an diesem Abend nicht gut mit unseren Funkamateuren, und es blieb bei ca. 50 Verbindungen innerhalb eines Radius von ca. 2000 Kilometern rund um Timmersdorf. Am Fieldday im nächsten Jahr werden die Funkamateure versuchen ein Szenario mit Katastrophenfunk durchzuspielen, um für einen Ernstfall bestmöglich gerüstet zu sein.

Für weiterführende Informationen zum Amateurfunk in Leoben besuchen Sie bitte die Vereinshomepage der Funkamateure in Leoben oder die Homepage des Österreichischen versuchssenderverbands.

Wo: Flugplatz, Flugplatzweg 12, 8772 Timmersdorf auf Karte anzeigen
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