Knittelfeld als Zentrum der Feuerbestattung
"Weißer Rauch" in der obersteirischen Pietät-Gruppe
Sieben obersteirische Bestattungsunternehmen aus Mürzzuschlag, Kapfenberg, Bruck/Mur, Leoben, Trofaiach, Knittelfeld und Judenburg fokussieren sich auf ein gemeinsam betriebenes Krematorium in Knittelfeld.
LEOBEN, KNITTELFELD. Das Krematorium in Knittelfeld ist seit Jahresbeginn für die obersteirische Pietätgruppe das gemeinsame Zentrum für Feuerbestattungen. Die Bestattungsunternehmen der Stadtwerke Leoben, Mürzzuschlag, Kapfenberg, Bruck/Mur, Trofaiach und Judenburg und das neu gegründete Bestattungsinstitut der Stadt Knittelfeld "Aura" pachten und betreiben dieses am Stadtfriedhof Knittelfeld gelegene Krematorium als gleichberechtigte Gesellschafter mit gleichen Anteilen an der GesmbH.
Geschäftsführer werden Mario Stranimaier von der Bestattung Leoben und Gerhard Hagen von der Bestattung Mürzzuschlag. Die beiden Mitarbeiter der Feuerhalle Knittelfeld wurden von der neuen Gesellschaft übernommen.
Obersteirische Lösung
"Wir haben eine obersteirische Lösung realisieren können, die für alle am Projekt beteiligten Bestatter überaus zufriedenstellend ist", berichtet Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben mit einem Bestattungsunternehmen im Leistungsportfolio. Zum einen könne damit die Wertschöpfungskette verlängert und der Arbeitsumfang erweitert werden. Die Dienstleistung der Feuerbestattung erfolge mit der neuen Gesellschaft und dem Krematorium in Knittelfeld "im eigenen Haus", man sei nicht mehr von der Preispolitik Dritter abhängig.
Zum anderen könne – wie Direktor Schindler betont – die Preisstabilität gesichert werden, ein Vorteil für Kunden der Pietätgruppe. "Wir wollen mit diesem Angebotssegment nicht große Gewinne schreiben, ein positives Bilanzergebnis sei aber das Ziel", betont der Leobener Stadtwerkechef.
Die Vorgeschichte
Knittelfeld, das einzige Krematorium in der Obersteiermark, war zuletzt nur zur Hälfte ausgelastet. Denn etliche Bestatter haben aus Kostengründen andere Feuerbestattungseinrichtungen genutzt, die Bestattung Leoben beispielsweise führte Kremierungen in Oberösterreich durch.
Einen Neubau eines Krematoriums – wie noch im Vorjahr erwogen – schließt Schindler aus: "Dieses Projekt ist jetzt endgültig vom Tisch!"
Massive Proteste
Ein ursprünglich in Niklasdorf geplantes Krematorium war an massiven Protesten der Bevölkerung gescheitert. Bürgermeister Kurt Wallner hatte in der Gemeinderatssitzung vom März 2018 die Reissleine gezogen: "Die Stadt Leoben nimmt vom Standort Niklasdorf für den Bau eines Krematoriums im Sinne eines guten Einverständnisses innerhalb der betroffenen Gemeinden Abstand."
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