Fundamt der Stadtgemeinde Leoben
Wo Kittelschürzen und Gehhilfen auf ihre Besitzer warten

Ins Fundamt Leoben finden unter anderem kuriose Gegenstände ihren Weg, wie etwa ein Rollstuhl, den nie jemand vermisste, oder aktuell eine Tasche voll mit Haushaltsgegenständen wie Schürze und Backzubehör, die vielleicht doch jemand verzweifelt sucht.   | Foto: pixabay
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  • Ins Fundamt Leoben finden unter anderem kuriose Gegenstände ihren Weg, wie etwa ein Rollstuhl, den nie jemand vermisste, oder aktuell eine Tasche voll mit Haushaltsgegenständen wie Schürze und Backzubehör, die vielleicht doch jemand verzweifelt sucht.
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Am Fundamt Leoben werden teils kuriose Gegenstände wie Gebisse oder Gehhilfen abgegeben. Auch 25 Fahrräder und eine Tasche voll Haushaltsartikel warten auf ihre Eigentümer.

LEOBEN. Ob entsorgt, gestohlen und wieder abgestellt oder tatsächlich verloren, das lässt sich bei vielen Gegenständen, die im Fundamt Leoben landen, nicht wirklich eruieren. Denn mehr als die Hälfte aller abgegebenen Gegenstände bleibt innerhalb eines Jahres besitzerlos liegen. „Es wurden im vergangenen Jahr genau 347 Fundsachen zu uns gebracht, 42 Prozent davon konnten wir wieder ihren erfreuten Besitzern übergeben. Am einfachsten ist es natürlich, die Eigentümer von Ausweisen, E-Cards und Bankomatkarten aufgrund der Personendaten zuzuordnen, hier beträgt die Ausgabequote auch hundert Prozent. Am schwierigsten ist es etwa, die Besitzer von Schlüsseln zu finden“, erklären Andrea Salehi, Mitarbeiterin im Fundamt der Stadtgemeinde Leoben, sowie Ulrike Binder, Referatsleiterin.

Andrea Salehi, neben Sabrina Walentich, Alexandra Götschl und Sigrid Friessnig Mitarbeiterin vom Fundamt der Stadtgemeinde Leoben, sieht sich täglich mit  Fundgegenständen konfrontiert.  | Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
  • Andrea Salehi, neben Sabrina Walentich, Alexandra Götschl und Sigrid Friessnig Mitarbeiterin vom Fundamt der Stadtgemeinde Leoben, sieht sich täglich mit Fundgegenständen konfrontiert.
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Handys und Backzubehör

Derzeit würden Fundsachen wie Brillen, Handys, Schmuckteile – darunter Modeschmuck –, einzelne Stücke an Bekleidung, Sporttaschen mit und ohne Inhalt, Schlüssel sowie 25 Fahrräder darauf warten, abgeholt zu werden. Auch eine Papiertasche gefüllt mit Haushaltsartikeln wie Backzubehör, Kittelschürze, Leintücher und Polster ist kürzlich am Areal des Rathauses gefunden worden. "So etwas hatten wir auch noch nie", wundert sich Andrea Salehi. 

Anspruch auf Fundgegenstand

Meldet sich innerhalb eines Jahres niemand, hat der Finder Anspruch auf den Fundgegenstand. „Dieses Recht nehmen doch viele in Anspruch, vor allem wenn es sich um ein Fahrrad oder Bargeld handelt“, weiß Ulrike Binder. Kümmert sich niemand darum, werden Gegenstände wie Fahrräder schließlich verkauft, Bekleidung wird der Caritas übergeben, Brillen gehen an den Optiker und Handys an die „Ö3-Wundertüte“.

Kuriose Funde

Immer wieder komme es vor, dass Kurioses seinen Weg ins Fundamt findet. „Da war schon ein Gebiss dabei, das in einem Park gelegen ist, ein Rollstuhl und auch Krücken, um die nie jemand nachgefragt hat. Es kommt auch vor, dass irgendwo Bekleidung liegt. Einmal fanden wir darin sogar den Ausweis des Besitzers“, schmunzelt Andrea Salehi. Wie sich herausstellte, habe dieser sich nach einer recht „flüssigen“ Nacht seiner Kleidung entledigt und ging mit einer fremden Jacke nach Hause, die er seinerseits dann wieder im Fundamt abgab. „Es wurden aber auch schon Dinge zu uns gebracht, die gar nicht verloren gegangen waren, sondern nur kurze Zeit abgestellt wurden. Der ‚Finder‘ war in der falschen Annahme“, so Salehi. Gefunden wurden auch eine Drohne in einem Park oder ein Sack voll mit Kleingeld in einer Bank, den nie jemand wiederhaben wollte.

Öfters im Fundamt nachfragen

Dennoch würden täglich Anfragen zu vermissten Dingen im Fundamt eingehen, Montag war bisher immer der stärkste Tag. „An den Wochenenden wurde immer viel auf diversen Festen oder beim Fortgehen verloren. In der Coronazeit, wo keine oder weniger Veranstaltungen waren, ging die Zahl an verlorenen Dingen auch zurück. Aber es wird nun wieder mehr. Wir haben jetzt im Oktober bereits so viele Verlustmeldungen wie im ganzen Jahr 2020“, sieht Ulrike Binder in ihrer Statistik. Sie rät allen, die etwas vermissen, öfters am Fundamt nachzufragen: „Die Leute melden sich kurz nach dem Verlust bei uns und danach nicht mehr. Dabei werden die Dinge oft erst später gefunden und abgegeben und liegen dann bei uns.“

Fahrräder und E-Scooter in der Mur

Übrigens: Das letzte Fahrrad, das ins Fundamt gebracht wurde, wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Leoben aus der Mur gefischt. Immer wieder sehen sich die Florianis mit in den Fluss geworfenen Gegenständen konfrontiert. "Wir werden von Menschen informiert, die meistens von Brücken aus die Dinge im Wasser liegen sehen. Im Bereich der Erzherzog-Johann-Brücke haben wir erst kürzlich einen der mietbaren E-Scooter herausgeholt, unter der Waasenbrücke noch einen zweiten und eben das Fahrrad. Wer weiß, was da noch alles in der Mur liegt, das nicht gesehen wird“, sagt Manfred Fitzko, Hauptamtlicher bei der FF Leoben.

Im Online-Fundportal Österreich kann man Gegenstände als verloren melden oder sich informieren, welche Dinge gefunden wurden.
Die Telefonnummer des Fundamtes der Stadtgemeinde Leoben lautet 03842/4062 249.

Ins Fundamt Leoben finden unter anderem kuriose Gegenstände ihren Weg, wie etwa ein Rollstuhl, den nie jemand vermisste, oder aktuell eine Tasche voll mit Haushaltsgegenständen wie Schürze und Backzubehör, die vielleicht doch jemand verzweifelt sucht.   | Foto: pixabay
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