Friedhöfe der Stadt Leoben
Wo die Sprührosen nicht "blühen"
Diebstähle und die schlechte Mülltrennung auf den Leobener Friedhöfen beschäftigen die Kommunalpolitiker.
OBEN. „Immer wieder werde ich auf die Erhöhung der Gebühren der städtischen Friedhöfe angesprochen“, berichtet der Leobener ÖVP-Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer, „die Menschen sind verärgert, weil zwar die Tarife erhöht wurden, sich bei den Leistungen aber nichts geändert hat.“
So blieben die Öffnungszeiten, wie unlängst im Gemeinderat von den Oppositionsparteien zum wiederholten Male gefordert, unverändert. Auch an der Infrastruktur wurde bislang nicht nachgebessert, so Lerchbammer.
Unser Lokalaugenschein am Zentralfriedhof bestätigte seine Aussagen: Bei einem Großteil der Gießkannen fehlen die Sprührosen, Halterungen für die Transportwagen sind abmontiert, daher sind diese selten an einem zentralen Punkt zu finden. Lerchbammer: "Vandalismus und Unachtsamkeit tragen sicherlich das ihre zum Ist-Zustand bei, trotzdem funktioniert vielerorts die Wartung besser. Das muss auch in Leoben möglich sein!"
Schlechte Mülltrennung
Das Mülltrennsystem sollte ebenfalls überdacht werden: Eine gelbe und eine blaue Tonne wären für eine optimale Trennung ein dringliches Muss, so der ÖVP-Politiker. Gerade in Zeiten, wo Recycling, Wiederverwertung immer wichtiger werden, reiche es nicht, eine Restmülltonne aufzustellen.
Auf Anfrage der WOCHE übermittelte uns Pressechef Gerhard Lukasiewicz die Stellungnahme der Stadt Leoben: Derzeit gibt es in den Friedhöfen Entsorgungsmöglichkeiten für Biomüll und Restmüll. Die Biomüllbehälter enthalten aufgrund schlechter Trennung durch die Friedhofsbesucher erhebliche Mengen an Restmüll. Soweit das möglich ist, wird der Abfall durch die Bediensteten des Betriebes nachsortiert.
Diebstähle am Friedhof
Kerzenreste gehören laut Auskunft des Referates Abfall, Abwasser und Umweltmanagement inklusive dem Plastik- und Metallanteil in den Restmüll. Gelbe und blaue Tonnen sollen ausschließlich hierfür geeignete Abfälle enthalten, da sie sonst ebenfalls als Restmüll behandelt werden müssten.
"Gießkannen werden grundsätzlich nur mit Sprührosen angekauft. Die Gießkannenbrausen werden aber häufig entwendet. Die Pfandhalterungen der Transportwägelchen werden offensichtlich ausnahmslos von den Friedhofsbesuchern abmontiert. Die Wägen, ebenso wie die Gießkannen, werden zum Großteil nicht mehr an den Sammelplatz zurückgebracht und müssen faktisch jeden Tag eingesammelt werden. Dies macht aber keinen Sinn, da die Stadt Leoben Friedhöfe mit einer Gesamtfläche von 700.000 Quadratmetern mit 8.000 Gräbern verwaltet und die Utensilien nach ein paar Stunden wieder weg wären", berichtet Lukasiewicz.
Nur eine Indexanpassung
Zu den im Gemeinderat beschlossenen Gebührenerhöhungen teilt er mit: "Die Gebühren wurden lediglich dem Index angepasst. Die letzte Angleichung erfolgte vor acht Jahren. Das bedeutet, über die vergangenen acht Jahre wurden die Kosten eigentlich billiger, die Leistungen blieben aber gleich beziehungsweise wurden ausgebaut."
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