Stimmungsbarometer der Wirtschaftskammer
Unternehmer sind wieder zuversichtlich

Alexander Sumnitsch, Leiter der Wirtschaftskammer-Regionalstelle Leoben, und Regionalstellenobfrau Astrid Baumann präsentierten die aktuellen Wirtschaftsdaten der Region.  | Foto: Konrad
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  • Alexander Sumnitsch, Leiter der Wirtschaftskammer-Regionalstelle Leoben, und Regionalstellenobfrau Astrid Baumann präsentierten die aktuellen Wirtschaftsdaten der Region.
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Der WKO-Stimmungsbarometer zeigt ein positives Bild der aktuellen Wirtschaftslage in der Region. Unternehmer blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft, auffallend ist jedoch, dass in allen Branchen Fachkräfte und qualifiziertes Personal gesucht wird. 

BEZIRK LEOBEN. „Ob Umsatz, Auftragslage, Investitionen oder Beschäftigung – sämtliche Konjunkturdaten liegen für unsere Region im aktuellen Wirtschaftsbarometer wieder im positiven Bereich", fasst die Regionalstellenobfrau der Wirtschaftskammer Leoben Astrid Baumann die Umfrage der WKO Steiermark von November/Dezember 2021 zusammen. Rund 200 Unternehmen aller Größen und Branchen aus der Region Hochsteiermark (Bezirk Leoben und Bruck-Mürzzuschlag) haben daran teilgenommen und es zeigt sich ein durchwegs positives Bild der aktuellen Wirtschaftslage.

Umsatzsteigerungen trotz Corona

Im vergangenen Jahr konnten 47,4 Prozent der Unternehmen ihren Umsatz trotz Corona steigern. Zu den umsatzstärksten Branchen zählen Industrie, Gewerbe und Handwerk. Umsatzrückgänge verzeichneten lediglich 23 Prozent der Unternehmen, wobei Handels- und Tourismusbetriebe sowie veranstaltungsabhängige Unternehmen am stärksten betroffen sind und coronabedingte Einbußen verzeichnen mussten.

Zahlen und Fakten

  • Zu Beginn des Jahres gab es im Bezirk Leoben 4.073 Wirtschaftskammer-Mitglieder, davon 3.340 aktive. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Zunahme um 57 Unternehmen.

  • Zum Stichtag 31. Juli 2021 wurden in 1.241 gewerblichen Betrieben 16.637 Arbeitnehmer beschäftigt. Die meisten Dienstnehmer beschäftigt die Industrie mit 5.346, gefolgt von Gewerbe und Handwerk mit 3.724 und dem Handel mit 3.380.

  • Arbeitslos gemeldet waren im Bezirk Leoben mit Jänner 2022 1.620 Personen, die Arbeitslosenquote beträgt 6,7 Prozent.

  • Mit 1.100 gemeldeten offenen Stellen gibt es einen Rekord.

  • Mit 31. 12. 2021 befanden sich im Bezirk insgesamt 793 Lehrlinge in 180 Lehrbetrieben in Ausbildung.

  • 2021 wurden im Bezirk Leoben 213 Gewerbe neu gegründet, davon 130 in der Sparte Gewerbe und Handwerk, 59 im Handel und 22 im Bereich Information und Consulting.


  • Personal gesucht

    Die Nachfrage nach Personal hat in der Region im vergangenen Jahr stark zugenommen. "Mitarbeiter werden allerorts in allen Branchen gesucht", berichtet Alexander Sumnitsch, Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer Leoben. Derzeit gibt es im Bezirk Leoben 1.100 offene Stellen und rund 37 Prozent der Unternehmen wollen auch künftig neue Mitarbeiter einstellen. Vor allem in der Industrie ist die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften derzeit so hoch, dass offene Stellen zum Teil mit Fachkräften aus dem Ausland besetzt werden.

    Auch im Bereich der Lehrlingsausbildung zeichnet sich ein ähnliches Bild. Im Bezirk gibt es deutlich mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Positiv sei laut Alexander Sumnitsch jedoch die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Lehranfänger um rund 18 Prozent auf 230 gestiegen ist.

    In der Region Leoben gibt es aktuell mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende.  | Foto: Kzenon/panthermedia
    • In der Region Leoben gibt es aktuell mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende.
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    Steigende Rohstoff- und Energiekosten

    Ein großes wirtschaftliches Problem stellt die Preisentwicklung dar. Lieferprobleme sowie steigende Rohstoff- und Energiekosten führten zu Preiserhöhungen in allen Branchen. Knapp 90 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Preise in den kommenden Monaten noch weiter steigen werden.

    Abwanderung verhindern, Zuzug fördern

    Als zusätzliche Herausforderung sehen die Vertreter der Wirtschaftskammer die demografische Situation und den Arbeitkräftemangel im Bezirk. Es gilt daher eine weitere Abwanderung aus der Region zu verhindern. Der Zuzug von Familien sollte durch ausreichende Arbeitsmöglichkeiten aber auch durch entsprechende Freizeitangebote sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen – auch englischsprachig – gefördert werden.

    Zudem müsse man laut Baumann die Frauenerwerbstätigkeit unterstützen. Während in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Unternehmerinnen von 38 Prozent auf knapp über 50 Prozent gestiegen ist, machen Frauen in gewerblichen Betrieben nur 35 Prozent aus.

    Lockerungen fördern Aufbruchstimmung

    Trotz dieser Herausforderungen blicken die Unternehmer wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft, wie der Stimmungsbarometer der WKO zeigt. "Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen sind für die Wirtschaft wesentlich, eine Aufbruchsstimmung ist deutlich spürbar", stellt die Regionalstellenobfrau fest.

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