Gastronomie
Die Lokale sind zu, wie geht es weiter?

Auf ein gutes Essen in einem Restaurant oder Gasthaus wird man wohl noch einige Zeit warten müssen. | Foto: Symbolfoto pixabay
  • Auf ein gutes Essen in einem Restaurant oder Gasthaus wird man wohl noch einige Zeit warten müssen.
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  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

BEZIRK LEOBEN. Seit Montag, 16. März, bleiben Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, geschlossen. Aufgrund einer Verordnung der Bundesregierung nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz sind Restaurants, Gasthäuser, Cafés  seit 17. März  vollständig geschlossen. Wie versuchen Gastronomen im Bezirk, diese schwierige wirtschaftliche Situation zu meistern, was passiert mit ihren Mitarbeitern?

Arkadenhof Leoben

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Leobener Traditionslokal Arkadenhof beschäftigt. "Der Gasthof ist behördlich geschlossen. Für unser Personal versuchen wir eine Drittel-Lösung, die aus Kurzarbeit, Aussetzungsverträgen und leider auch aus Kündigungen besteht", berichtet Max Klarmann.
Lieferservice sei für den Arkadenhof kein Thema: "Das überlassen wir Pizzadiensten oder ähnlichen Anbietern, berauschend soll die Nachfrage bislang nicht sein." Momentan können man schwer abschätzen, wie lang die Ausgangsbeschränkungen in Kraft sein werden. Aber Klarmann malt ein düsteres Zukunftsszenario: "Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird. Die Welt wird nach Covid-19 nicht mehr dieselbe sein. Ob die Menschen dann wieder so wie vorher in die Lokale gehen, wird sich weisen."

Freiensteinerhof St. Peter-Freienstein

Mit Donnerstag, 19. März, hat Gerold Kohlhuber sein Team des Freiensteinerhofes zur Kündigung angemeldet, schweren Herzens: "Wir haben langjähriges Stammpersonal, die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Gute Kellnerinnen sind eine aussterbende Gattung. Ich hoffe, dass mir unsere Mitarbeiterinnen nach der Krise erhalten bleiben." Lieferservice komme für ihn nicht in Frage, da gebe es viele Dinge zu klären, allein was den Transport der Mahlzeiten und die Einhaltung aller Vorschriften betreffe.  Für die den Freiensteinerhof angeschlossenen Gästezimmer gebe es derzeit keine Nachfrage.

Erzbergbräu Eisenerz

Das Bedarfswirtshaus im Eisenerzer Erzbergbräu ist geschlossen. Bier werde vorerst in der Erzbergbrauerei weiter produziert, wie lange wird am Wochenende entschieden. "Unser Bier ist im Bezirk weiter erhältlich – bei ADEG Kurzmann in Leoben, im Lagerhaus Trofaiach, bei DuK in Eisenerz, ADEG Sattler in Timmersdorf und im Kaufhaus Gruber in Kalwang – wenngleich das momentan wohl das kleinste Problem ist", sagt Braumeister Reini Schenkermaier.
Seine Mitarbeiter musste Schenkermaier zur Kurzarbeit anmelden, die neuen Rahmenbedingungen der Bundesregierung mit dem Arbeitsmarktservice erleichtern diese Maßnahme den Unternehmern.
Schenkermaiers Wunsch: "Das Coronavirus zuerst körperlich und dann auch wirtschaftlich überleben."
Er selbst engagiert sich mit Christian Klettner in einem Eisenerzer Hilfsdienst für die ältere Generation. Um die Zielgruppe – die nicht immer über Smartphone und Internetzugang verfügt – zu erreichen, wurden 1.100 Flugzettel ausgeteilt, um mitzuteilen, wo man Hilfe bekommt.

Gasthof Eberhard St. Michael

Der Gasthof Eberhard im St. Michael ist geschlossen, für die Gästezimmer gibt es kaum Nachfrage.
G'schmackigs im Glas – nach Omas Rezept durch Erhitzen in Wassedampf haltbar gemacht, gibt es aber weiterhin. Linsen-Limetten-Suppe, Karfiolsuppe, Ilses Burgunderfleisch, traditionelle Lasagne, Frühlingslasagne oder Linsen-Krautwickler sind an folgenden Abgabestellen erhältlich:

  • Direkt im Gasthof Eberhard, Tel. 03843/2222
  • Montag vormittags in der Stadtapotheke Leoben
  • Montag und Donnerstag bei "Klein aber Fein" in St. Michael
  • Freitag vor dem Hofladen Lanzer in Oberaich.

Wirtin Ilse Blachfellner-Mohri ruft zum Zusammenstehen auf. Sie bittet ihre Gäste, Gutscheine für den Restaurantbetrieb oder für die Gästezimmer zu kaufen: "Liquidität ist die größte Hürde. Eure Hilfe ist für uns jetzt Goldes wert. Es kommt sicher wieder die Zeit, um zu feiern und sich beim Eberhard verwöhnen zu lassen." Gutscheine können per E-Mail st.michael@gasthof-eberhard.at bestellt werden. Gewünschten Wert angeben, die Rechnung wird per E-Mail geschickt, die Gutscheine kommen per Post. Blachfellner-Mohri: "Unsere Gutscheine sind unbegrenzt gültig, wir schenken euch jetzt fünf Prozent zum Ausstellungswert dazu!"

Weitere Hinweise auf Onlineshops und Dienstleister finden Sie hier!

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