Auf den Spuren der Habsburger

Foto: Simon Pirouc

RADMER. "Und schiast er, sou trifft er, Dos sölgi is g'wiß, Weil er a Jagasmon, Namla wuhl is. Stulz is er rödla nöt, Wia sist großi Herrn; Dwö hobn a mia Steira, Den Kaiser sou gern" - die Worte der steirischen Mundartdichterin Anna Werchota, die selbst einen Teil ihrer Jugend in der Radmer verbracht hatte, beweisen: Ihren Monarchen mochten die Steirer offenbar schon immer, nicht zuletzt, weil er ein so treffsicherer Waidmann war. Und nachdem jagbares Großwild im Schloßpark von Schönbrunn wohl eher rar gesät war, musste Ihre Eminenz Franz Joseph I. eben seit jeher die verschiedensten Winkel seines Reiches aufsuchen, um der kaiserlichen Leidenschaft zu frönen.

Historie reicht weit zurück

Doch die Geschichte der Radmer als Jagdgebiet der Herrschenden Österreichs geht deutlich weiter zurück, als bis zur Regierungszeit Franz Joseph I. (zwischen 1848 und 1916). Bereits unter Maximilian I. (1459-1519) wurde das Radmerer Großhaus erbaut, in dessen großem Saal im Jahre 1600 Bischof Martin Brenner eine Brandrede zur Rückbekehrung des Volkes zum katholischen Glauben hielt. 1602 ließ Kaiser Ferdinand II. die barocke Kirche errichten, die seit dem Tag ihrer Fertigstellung dem Heiligen Antonius von Padua geweiht ist, welcher vor seinem Eintritt in den Franziskanerorden noch selbst den Namen Fernando trug. Geschichte ist in Radmer allgegenwärtig - während dies mancher vielleicht gar nicht weiß. Sehr wohl davon wusste der Radmerer Fritz Schwaiger, der es sich zum Ziel gemacht hat mit seiner Idee einer "Habsburg-Meile" die reiche Geschichte des Ortes hervorzuheben und vielleicht auch den einen oder anderen Monarchie-Anhänger, -Fan oder -Interessierten anzulocken. "Die Idee hinter dem 2,3 Kilometer langen Rundwanderweg war natürlich auch, neue Besucher in die Radmer zu bekommen, um neue touristische Impulse neben dem Kupferbergwerk zu liefern", erklärt Schwaiger.

"Danke an alle Helfer!"

So führt der Weg vorbei am ehemaligen Jagdschloss des Kaisers oder vorbei an der Elisabethruhe, wo Kaiserin Sisi lange Spaziergänge unternahm, an insgesamt sieben Orten, an denen Infotafeln über die Verbindungen des Hauses Habsburg zur Radmer aufklären. Seit Jahren war das Projekt in Planung, nun kürzlich wurde es verwirklicht - und das in erster Linie mit Förderungen, Spenden und freiwilliger Hilfe. "Daher auch ein Dank an alle, die mitgeholfen haben!", lässt Schwaiger ausrichten.
Simon Pirouc

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