Internationale Militärdiplomaten an Bord des weltgrößten Taxis

Foto: Freisinger
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Der steirische Erzberg zieht Besucher in seinen Bann. Kein Wunder, ist er doch der modernste Tagbaubetrieb Mitteleuropas und überdies die größte Sideritlagerstätte der Welt. Beinahe magnetisch angezogen vom steirischen Brotlaib wurde auch eine ganz besondere Gästeschar, die dieser Tage Gelegenheit hatte, die Wunder des Erzberges hautnah mitzuerleben: Mit einer 35 Mann starken Abordnung von Attachés aus insgesamt 17 Nationen stattete die Abteilung Attachéwesen des BMLVS dem Abenteuer Erzberg einen Besuch ab. „Unsere Absicht ist es, den hier stationierten Militärattachés ein möglichst umfangreiches Bild von Land und Leuten in Österreich zu präsentieren“, erklärt Oberst Peter Hofer. „Dabei bietet sich die Steiermark und insbesondere der steirische Erzberg besonders an, da man hier auf sehr engem Raum einen unglaublichen Einblick in eben jene Dinge erhält, die wir vermitteln wollen.“
„Der Erzberg wurde von uns als Ziel ausgewählt, weil er nicht nur ein Traditionsbetrieb ist, sondern auch deshalb, weil es erst durch ihn eine österreichische Schwerindustrie gibt mit Unternehmen, die weltweit tätig sind“, ergänzt Vizeleutnant Josef Prüller.

Dies war bereits das zweite Mal, dass es das Attachécorps nach Eisenerz verschlug und es dürfte auch dieses nicht das letzte Mal gewesen sein. „Der Erzberg ist natürlich sehr aufregend. Insbesondere für Botschaftsangehörige aus dem Ausland trifft das zu, wo es Bergbau teilweise gar nicht mehr gibt, oder zumindest nicht in dieser Form.“

Neben einer Fahrt mit dem „größten Taxi der Welt“, dem Hauly, ging es für die Delegation Etage um Etage nach oben auf dem Erzberg. Neben allerlei geschichtlichen Wissens zum Bergbau in Eisenerz wurde natürlich auch verraten, wie genau es eigentlich funktioniert, alljährlich aus rund elf Millionen Tonnen Verhau eine Erzmenge von rund 2,8 Millionen Tonnen zu gewinnen. Eines durfte zu guter Letzt nicht fehlen: Eine Live-Sprengung unter den Augen des hohen Besuchs. Wenige Sekunden hat’s gedauert, 31.000 Tonnen Gestein wurden bewegt – und am Ende war jeder sprachlos. „Die Live-Sprengung war beeindruckend, einfach eine ganz andere Dimension, als die, die wir sonst so kennen“, sagt Oberstleutnant im Generalstab Marco Sonnenwald (GER). „Überhaupt ist hier alles sehr vorbildlich organisiert und strukturiert – eben genau so, wie man es von den Österreichern gewohnt ist.“
„Für mich war es das erste Mal überhaupt, dass ich einen Tagbau zu Gesicht bekam. Es war natürlich ein sehr eindrückliches Erlebnis, vor allem die Maschinerie, die hier im Einsatz ist hat es mir angetan. Die schiere Größe dieser Geräte lässt einen nicht kalt“, befindet auch Oberst im Generalstab Daniel Bader (CH).

Das österreichische Attachéwesen bemüht sich um die militärdiplomatische Vernetzung aller in Österreich stationierten Militärattachés. Diese wiederum sind Mitarbeiter der ausländischen Botschaften in Österreich. Zur Vernetzung untereinander werden alljährlich nicht nur militärische Einrichtungen besichtigt, sondern auch solche, die Land und Leute in besonderem Maße widerspiegeln. Unter den Erzberg-Besuchern im heurigen Jahr fanden sich im Übrigen Vertreter aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, der Schweiz, Polen, Bosnien, den Niederlanden, der Türkei, Serbien, der Slowakei, Norwegen, Italien, Rouanda, Albanien, der USA und Russland. Besonders erwähnenswert: Unter den 35 Delegierten des Attachécorps fand sich mit der namibischen Botschaftsmitarbeiterin auch eine Frau.

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