"Ich möchte etwas von der Hilfsbereitschaft weitergeben"

Martina Jeram mit ihrem fünfjährigen Sohn Tobias, der an einer schweren Form von Epilepsie leidet. Die Menschlichkeit, die sie erfährt, möchte die St. Stefanerin nun an andere Familien weitergeben. | Foto: KK
  • Martina Jeram mit ihrem fünfjährigen Sohn Tobias, der an einer schweren Form von Epilepsie leidet. Die Menschlichkeit, die sie erfährt, möchte die St. Stefanerin nun an andere Familien weitergeben.
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ST. STEFAN. Tobias ist fünf Jahre alt und leidet seit seiner achten Lebenswoche an einer schweren Form von Epilepsie. „Tobias sitzt im Rollstuhl, er benötigt ein Korsett, um sich aufrecht halten zu können, er kann nicht sprechen, er braucht 24 Stunden lang Betreuung“, erzählt seine Mama Martina Jeram aus St. Stefan. Trotz – oder gerade wegen – des nicht einfachen Weges, den sie und ihre Familie geht, hat sie das Lachen und ihre optimistische Einstellung nicht verloren. „Wir machen das Beste daraus. Es ist niemandem geholfen, wenn ich nur noch verzweifelt bin“, sagt die 26-Jährige, die sehr dankbar ist für all die Hilfe und finanzielle Unterstützung, die immer wieder von verschiedenen Vereinen und Serviceclubs des Bezirkes für Tobias kommen.

Aus Dankbarkeit anderen helfen

„Wir brauchen so viele teure Hilfsmittel wie etwa das Korsett, den Rollstuhl, den Stehständer. Dabei wurden wir schon so wunderbar unterstützt. Deshalb kam mir kürzlich die Idee, etwas von dieser Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft, die wir erfahren, an andere Familien, die nicht genug Geld haben, um ihrem Kind den Weihnachtswunsch zu erfüllen, abzugeben. Es ist kein großer Betrag, ich dachte dabei an rund 50 Euro“, so Jeram.

Private Aktion

Nachdem sie mit ihrer Familie über diese Idee sprach, erklärten sich auch ihre Eltern, ihr Bruder mit Partnerin sowie eine Freundin dazu bereit, dieselbe Summe zu geben. „Wir können derzeit bis zu fünf Familien aus der Region, die finanziell nicht gut dastehen, ein wenig unter die Arme greifen, ein Weihnachtsgeschenk für ihr Kind zu besorgen. Vielleicht möchte sich ja auch noch jemand an der Aktion, die eine ganz persönliche und private Idee von mir ist, beteiligen, das wäre schön“, sagt die gelernte Einzelhandelskauffrau, die vermutet, dass es viele Familien gibt, die Hilfe brauchen würden, sich aber schämen, es zuzugeben.

Geschenk persönlich übergeben

„Ich hoffe, es meldet sich jemand, es wird auch niemand davon erfahren. Nur ich selbst möchte das jeweilige Kind kennenlernen, mit ihm über seinen Wunsch sprechen und das Geschenk dann persönlich übergeben.“
Ihr Bruder sei auch bereit, einige Festmeter Brennholz an jene zu verschenken, die es sich nicht so einfach leisten können. Tobias, der in den Heilpädagogischen Kindergarten in Trofaiach geht und dort voll integriert ist, muss übrigens noch vor Weihnachten eine Operation über sich ergehen lassen. „Man muss einfach das Positive sehen und wir gehen gemeinsam den Weg“, sagt Martina Jeram überzeugt. Familien, die sich melden möchten, sollen dies unter der E-Mailadresse tobias28022012@gmail.com oder auf Facebook tun.

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