Steirische Kulturgespräche 2017 am Wilden Berg in Mautern

Referenten der Kulturgespräche:
 Bernhard Rinner, Patrick Schnabl, Irene Suchy, Peter Heintel, Monika Primas, Rainer Buland  (v.l.) | Foto: Volkskultur Steiermark
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 Bernhard Rinner, Patrick Schnabl, Irene Suchy, Peter Heintel, Monika Primas, Rainer Buland (v.l.)
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MAUTERN. Bevor der Mensch lesen und schreiben konnte, spielte er. Denn es brachte einen Überlebensvorteil, den Umgang mit Gefahren spielerisch zu erlernen. Das Spiel ist aber nicht nur ein wertvolles Lehrmittel, sondern auch Ursprung der Kultur.
Namhafte ExpertInnen setzten sich am „Wilden Berg" in Mautern mit dem SPIEL aus verschiedensten Blickwinkeln auseinander. Denn der Begriff wird oft zu eng verstanden. Er lässt auf den ersten Blick häufig nur das Bild von Ball, Puppe, Karten und Würfel zu, während Schauspiel oder Machtspiel auf mehr verweisen: Auf die menschliche Fähigkeit zu planen, zu experimentieren und zu inszenieren.

Gänsehaut im Publikum

Rainer Buland (Mozarteum Salzburg) beleuchtete die Geschichte des Spiels, erklärte die vier Spielformen (gambling, games, sports, play) und setzte dies in Bezug zu Brauchtum und Volkskultur. Peter Heintel (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) erläuterte die Bedeutung des Spiels im sozialen Zusammenleben: „Wo können wir Spiele nutzen, um unser soziales Leben besser reflektieren und begreifen zu können?". „Wozu noch dieses Theater?", fragte anschließend Bernhard Rinner (Geschäftsführer der Theaterholding Graz/Steiermark), nicht zuletzt, weil das Spiel des Schauspielers das ist, was Menschen in den Bann zieht und Gänsehaut hervorruft. Die Komposition von Worten und Tönen, in denen das Publikum essentieller Bestandteil ist, war Thema des Vortrags von rene Suchy (Ö1 Musikredakteurin, Universitätslektorin und Autorin). Schriftsteller FRANZOBEL erheiterte das Publikum abschließend mit amüsanten Feststellungen und Fragen über die spielerische Form der Sprache anhand von ironisch-zynischen Wortspielen: „Wenn man in Wien zum Funkhaus gelangen will, muss man an der U-Bahn-Haltestelle Taubstummengasse aussteigen..."

Breite und Tiefe

Nach der Theorie ging's zum Abschluss spielerisch-lustig mit dem Mountain Kart oder dem Wiesengleiter talwärts. Patrick Schnabl, Leiter der Kulturabteilung im Land Steiermark, ebenso wie Andreas Kühberger, Bürgermeister der Marktgemeinde Mautern, zeigten sich von der inhaltlichen Breite und zugleich Tiefe der Veranstaltung sowie der gelungenen Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis sichtlich begeistert.

Kritische Auseinandersetzung

Seit 2010 stellen die Steirischen Kulturgespräche, veranstaltet von der Volkskultur Steiermark GmbH in Kooperation mit dem Referat Volkskultur der Kulturabteilung des Landes Steiermark, einen wertvollen Beitrag in der Kulturarbeit des Landes dar. Unsere Traditionen, unsere Alltagskultur und die Anregungen zur kritischen Auseinandersetzung damit stehen stets im Mittelpunkt der Gespräche. Anfänglich in Graz abgehalten, wanderten die Gespräche heuer bereits zum dritten Mal in eine ländliche Region, um die Kulturarbeit vor Ort einzubinden und die gegenseitige Vernetzung zu stärken.

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 Bernhard Rinner, Patrick Schnabl, Irene Suchy, Peter Heintel, Monika Primas, Rainer Buland  (v.l.) | Foto: Volkskultur Steiermark
Foto: Volkskultur Steiermark / Gemini Labs
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