Stuwerviertel
Kinder als Experten für Nachhaltigkeit
"Schatzmeister*innen im Stuwerviertel": Wie man Ressourcen umweltschonender nutzen kann, lernen die Kinder der Wissenswerkstatt 178 auf spielerische Weise. Bei der Schatzsuche nach dem Lockdown stehen Klimaschutz, Bildung oder Armut im Fokus.
LEOPOLDSTADT. Kinder als Experten für Nachhaltigkeit – dafür soll das Projekt "Die Schatzmeister*innen der 17 Schätze im Stuwerviertel" sorgen. Seit Herbst befasst sich der Nachwuchs der Volksschule Wissenswerkstatt W178 mit der umweltschonenden Nutzung von Ressourcen. Als Grundlage dienen die sieben globalen Nachhaltigkeitsziele, zu deren Verwirklichung sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in der "Agenda 2030" verpflichten.
„Alle 185 Kinder machen engagiert mit. Wir sind ja seit der Eröffnung 2014 Ökolog-Schule mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Gesundheit und soziale Aktivitäten", ist Karin Zunzer, Direktorin der GTVS Wehlistraße, begeistert. Das Projekt wird von der Bezirksvorstehung Leopoldstadt finanziell unterstützt und gemeinsam mit dem Österreichischen Ökologie-Institut verwirklicht.
Kindgerechte Aufbereitung
Der erste Workshop fand im September vor den Schulschließungen unter dem Titel "Die Schatzmeister*innen der 17 Schätze im Stuwerviertel starten durch"statt. Zu Beginn wurden die Kinder mit einer Schnur „vernetzt“, um zu zeigen, dass nur Gemeinsamkeit stark macht. Die Nachhaltigkeitsziele wurden kindgerecht erklärt und gemeinsam diskutiert.
In der Schule wurden an der sogenannten „Wehli-Tafel“ Rätselbilder aufgehängt, etwa um zu hinterfragen, wie der Max-Winter-Platz zu den Klimazielen beiträgt. „Wir haben eine Schatzkarte gedruckt, die die Kinder mit nachhaltigen Schätzen im Viertel füllen“, erklärt Projektleiterin Nadia Prauhart vom Österreichischen Ökologie-Institut. Auch wurde ein Büchlein entwickelt, das bei der Schatzsuche helfen soll.
Die geplanten "Grätzel-Walk-Talks" konnten aufgrund des Lockdowns und der Schließung der Schulen bisher nicht stattfinden, so Prauhart. Dabei sollten die Kinder nachhaltige Plätze, Geschäfte oder Einrichtungen suchen und deren Beitrag zur Agenda 2030 thematisieren.
Wichtig: Wertschätzung und Kommunikation
Was der Nachwuchs gelernt hat, zeigt auch der Agenda 2030-Adventkalender zum Thema "Wissenswerkstatt W178 WERKT mit der Agenda 2030 im StuWER-Viertel-Zwei“. Träger ist der Elternverein mit Unterstützung der MA 17 Integration und Diversität. Für alle 24 Tage haben die Kinder ihre Zukunftswünsche in ihrer Erstsprache formuliert. Dies soll die Diversität und Mehrsprachigkeit der Schule und des ganzen Grätzels wertschätzend sichtbar machen und die Kommunikation stärken.
Besonders ist, wie ernsthaft sich die Kinder mit Klimaschutz, Bildung, Gleichberechtigung oder Armut auseinandersetzen. „Sie erkennen genau die Zusammenhänge, wie Bildung und Wissen das tägliche Leben und unsere Umwelt beeinflussen. Und sie haben einen kritischen Blick auf ihr Lebensumfeld“, so die Projektleiterin. "Die Workshops im Klassenverband haben viele neue Impulse gebracht und schulen den Blick für größere Zusammenhänge“, ergänzt Zunzer.
Übrigens: Zwei Kinder, Kirstin (3a) und Dorian (WIK3) waren mit ihren Beiträgen zu Gleichberechtigung und Verschmutzung der Meere sogar beim UNICEF Ideenwettbewerb erfolgreich. Mehr dazu gibt es direkt hier nachzulesen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.