"Denkende" Ampel gefordert
Mehr Sicherheit für Fußgänger in der Leopoldstadt
Mit intelligenten Ampeln will die Bezirks-SPÖ die Schulwege in der Leopoldstadt sicherer machen.
LEOPOLDSTADT. Lange Warten heißt es für Fußgänger bei der Kreuzung Vorgartenstraße/Ausstellungsstraße. Denn für diese gibt es dort weniger Grünphasen als für Autofahrer. Die Konsequenz der langen Wartezeit: Viele Menschen – darunter auch Kinder und Jugendliche – überqueren die Straße bei Rot.
„Im Sinne der Sicherheit von Fußgängern sowie der Schulwegsicherung haben die SPÖ-Bezirksräte einen Antrag auf Prüfung und Umsetzung von intelligenten Ampeln bei Schulen und auf stark frequentierten Kreuzungen gestellt“, erzählt SPÖ-Bezirksrat Alexander Nikolai. Der Antrag wurde einstimmig im Bezirksparlament angenommen und an die zuständigen Magistratsstellen weitergeleitet.
Prüfung gefährlicher Stellen
Die neue Technologie der intelligenten Ampeln wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und der Technischen Universität Graz entwickelt. Dabei erkennt eine Kamera die Fußgänger im Umkreis von rund acht Metern. Eine eigene Software berechnet den Wegverlauf aufgrund der Bewegungsrichtung und leitet die Daten an die Ampel weiter, welche auf Grün schaltet. Sämtliche Daten werden danach gelöscht, sie dienen nicht der Personenüberwachung. Die erste denkende Ampel wurde diesen Herbst vor einer Meidlinger Volksschule in der Karl-Löwe-Gasse errichtet.
In der Leopoldstadt werden aktuell alle besonders gefährlichen Stellen zusammengetragen. "Zu überprüfen sind zum Beispiel die Kreuzungen Walcherstraße/Vorgartenstraße, Vorgartenstraße/Lassallestraße oder vor der Schule Vorgartenstraße 208“, sagt Nikolai. Über die Wünsche des Bezirks soll in der nächsten Mobilitätskommission abgestimmt werden. Fällt die Bewertung dort positiv aus, rechnet Nikolai mit einer kurzen Umsetzungsphase und der Errichtung von intelligenten Ampeln bereits im kommenden Frühjahr.
Gemeinsame Finanzierung
Schritt für Schritt sollen in ganz Wien alle 200 bestehenden Druckknopfampeln ersetzt werden. „Wenn die intelligenten Ampeln die Verkehrssicherheit erhöhen, dann wird die Leopoldstadt etwaige Kosten finanzieren können“, erklärt Nikolai. Er vermutet eine Kostenteilung mit der Stadt Wien.
Die Stadt Wien bestätigt, dass mit allen Bezirken Gespräche über eine Umrüstung von Ampelanlagen stattfinden. Allerdings ergänzt Sonja Vicht, Pressesprecherin der MA 33 "Wien leuchtet": „In diesem Jahr werden keine Anlagen mehr umgerüstet." Die Umrüstung soll bei vorhandener Infrastruktur im Zuge von Großprojekten, Umbauarbeiten oder Modernisierungen stattfinden.
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