Straßenbahnlinie 21 wird nun wiederbelebt
2008 war die Enttäuschung groß, als die Bim eingestellt wurde, im Koaltionspapier von Rot/Grün wird sie jetzt berücksichtigt
Vor zwei Jahren wurde die Linie 21 eingestellt – trotz Widerstand der Grünen. Im Koalitionspapier der Wiener Stadtregierung ist jetzt der allgemeine Ausbau der Straßenbahnlinien besiegelt – ein Vorhaben, das auch die ehemalige Strecke des
21ers betrifft.
Kaum ist der Regierungspakt in Wien besiegelt, gibt es bei den Leopoldstädter Grünen schon Grund zu jubeln. Auslöser dafür ist das Koalitionsabkommen, dass die Wiederaufnahme der Straßenbahnlinie 21 vorsieht – zumindest dort wo die alten Schienen noch vorhanden sind.
Proteste gegen Einstellung
Im Jahr 2008 wurde, trotz heftigen Widerstands der Grünen die Straßenbahnlinie 21 eingestellt. Diese verkehrte zwischen Schwedenplatz und Praterkai. Von den Grünen wurde im Zuge der Proteste eine dreimonatige Kampagne gestartet, bei der sie über 8.000 Unterschriften gegen die Einstellung sammeln konnten. Zeitgleich mit der Eröffnung der U2 wurde der 21er dennoch eingestellt und kurz danach bereits die Schienen östlich des Pratersterns (bei der Ausstellungsstraße, Engerthstraße, Wehlistraße) demontiert.
Ungebrochen war allerdings die Zustimmung zur Linie. Zumindest die Wiederinbetriebnahme einer Straßenbahnverbindung zwischen Praterstern und Schwedenplatz auf der alten Trasse des 21ers wurde gewünscht.
Diese Linie könnte entweder über den Ring mit einer weiteren Radiallinie, zum Beispiel dem 46er, verbunden oder als Ringrundlinie geführt werden. Damit fiele das Umsteigen am Schwedenplatz für manche Destinationen weg.
Ausbau im Koaltionspapier
Im rotgrünen Koalitionspapier heißt es nun auf Seite 61:
„Das Ausbauprogramm für die Straßenbahn wird nach Maßgabe der finanziellen Verfügbarkeit durch die kontinuierliche Erhöhung der Zahl der ULF’s und die Verlängerung beziehungsweise den Neubau von Straßenbahnlinien gemäß den Planungsvorgaben im Masterplan Verkehr weiter vorangetrieben. Dies betrifft unter anderem (...) eine Verbindung zwischen dem Praterstern und Schwedenplatz sowie eine vom Zentrum Kagran nach Großjedlersdorf. Weiters sollen Durchmesserlinien bei den Straßenbahnen weiter forciert
werden.“
Grüne Begeisterung
„Die Tatsache, dass diese Straßenbahnverbindung es ins Koalitionspapier der Wiener rot/grünen Regierung geschafft hat, freut uns natürlich sehr“, zeigen sich die Grünen zufrieden. Der Erfolg sei vor allem der Hartnäckigkeit der Leopoldstädter Grünen zu verdanken. „Wir gehen davon aus, dass es nun in den nächsten Wochen bis Monaten zu Gesprächen mit der SPÖ und den Wiener Linien kommt, bei denen es um die konkrete Umsetzung und die Zeithorizonte gehen wird.“
Wolfgang Kamptner, Verkehrssprecher der Grünen Leopoldstadt: bringt es auf den Punkt: „Die Freude über den 21er-Neu ist groß. Die Unterschriften von über 8.000 LeopoldstädterInnen waren nicht umsonst. Am Ende haben sich die besseren Argumente doch durchgesetzt.“
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