Taborstraße 81 und 83: Bauherr sucht jetzt Gespräche
Vor Weihnachten hat die „Bürgerinitiative zum Schutz des baulichen Kulturguts der Taborstraße 81 und 83“ das Licht der Welt erblickt. Besorgte Anrainer der Zwillings-Gründerzeithäuser wollen deren Abbruch verhindern.
Die engagierten Bürger wollen den Schutz der historischen Werte und baulicher Raritäten bewahren: "Wiens Stadtbild soll nicht gesichtslos werden", meint Sabine Buchacher von der Initiative.
Mehr Sorgfalt
Altbauten sollen nicht abgerissen, sondern mit Sorgfalt renoviert und ausgebaut werden, wie dies etwa die Nachbarhäuser in der Taborstraße 66, 68 und 70 beweisen. Aus den Eigentümern, Bewohnern und Nachbarn setzt sich die neue Bürgerinitiative zusammen.
Hilfe bekommt sie von der Initiative Denkmalschutz sowie engagierten Leopoldstädtern. Elisabeth Spitaler etwa meint: "Ich wohne seit 25 Jahren hier und es ist mir einfach nicht egal, was in unserer Gegend jetzt mit derartigen Baujuwelen passiert. Für moderne Bauten ist am Nordbahnhofgelände doch genügend Platz."
Schutz für Altbestand gefordert
Die Politik wird von der Initiative nun aufgefordert, mehr Schutzzonen einzurichten, um dem Abrisswahn von Spekulanten entgegenzuwirken.
Am Dienstag, dem 7. Jänner 2014, trafen sich die engagierten Kämpfer in der Galerie Nikl, um die weitere Vorgangsweise zu besprechen. Es wurden Transparente produziert, Gesprächstermine mit Politikern organisiert und Demonstrationen vorgeschlagen, um gesichtslose Bauten, wie das in der Taborstraße geplante Bürohaus doch noch zu verhindern.
Vestwerk will beruhigen
Dr. Klaus Molisch von "Vestwerk" versucht zu beruhigen: "Da gibt es Kommunikationsmängel und Missverständnisse." Die Einreichpläne seien zwar schon bei der Baubehörde, aber man werde erst im Februar die Fassadengestaltung und Modelle präsentieren.
Eine Sanierung der einst schönen Häuser würde nicht mehr wirtschaftlich sein, versichert Molisch.
Hürden für Neubauten
Da sind freilich noch einige Hürden zu nehmen, weiß man in der Bezirksvorstehung. Man könne zwar einen Abbruch nicht verhindern, da keine Schutzzone und kein Denkmalschutz vorliegen.
Einsprüche, die einen Baubeginn erheblich verzögern, könnten das Projekt dennoch fallen, meint ein beratender Architekt zu Vertretern der Initiative.
Geplant hat "Vestwerk" jedenfalls einen Neubau mit hochwertigen Penthouse-Wohnungen im Ausmaß von 4.100 m² um 17,5 Mio. €. Das größte Problem derzeit: Es wohnen noch zwei Mieter im Haus 83.
Vestwerk wirbt übrigens auf ihrer Homepage mit äußerst schmucken Althausfassaden und dem Slogan: "Der Zeit ihre Werte".
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