Jupiter und Saturn
Große Konjunktion im Dezember 2020
Leider ist in Wien derzeit der Himmel bewölkt und es gibt keine klare Sicht auf ein Himmelsereignis, das nur alle 20 Jahre vorkommt:
Die große Konjunktion im Dezember 2020.
Jupiter und Saturn treffen sich von der Erde aus gesehen am Abendhimmel.
Aber so eine enge Begegnung dieser beiden Planeten wie diesmal am 21. Dezember 2020 um 17:20 Uhr wird es erst wieder am 15. März 2080 geben.
Von der Erde aus gesehen wird Jupiter den Saturn in einem Abstand von nur 6 Bogenminuten überholen.
Das ist ein Fünftel des Vollmonddurchmessers.
Außerdem fällt der astronomische Winterbeginn auch auf den 21. Dezember um 11:02 Uhr, also auf den selben Tag wie die große Konjunktion.
An diesem Tag ist somit die Wintersonnenwende und die Tage werden wieder länger.
Die beiden Planeten werden wie ein besonders heller optischer Doppelstern ausschauen.
An jedem Tag im Advent rücken diese beiden Planeten näher zueinander, um sich endlich am 21. Dezember zu treffen.
Man muss sich allerdings auch beeilen, weil man diese Beobachtung nur etwa eine Stunde nach der Dämmerung machen kann.
Der Jupiter geht immer früher unter und verschwindet dann zu Beginn des Jahres 2021 vom Abendhimmel.
Jupiter (5,2 AE von der Sonne entfernt) braucht etwa 12 Jahre und Saturn (9,6 AE von der Sonne entfernt) sogar etwa 29 Jahre um die Sonne ein Mal zu umrunden.
(1 AE ist eine astronomische Einheit und ist der Abstand Erde - Sonne also etwa 149,6 Millionen Kilometer).
Deshalb sind diese Begegnungen so selten. Von der Sonne aus gesehen überholt der schnellere Jupiter den langsameren Saturn im Mittel alle 19,877 Jahre.
Und das geschieht auch jedes Mal an einer anderen Stelle der Jupiter- bezw. Saturnbahn.
Aber auch die Erde dreht sich um die Sonne und so haben wir einen etwas anderen Blickwinkel als die Sonne und deshalb kann es auch sein, dass man diese Begegnung öfter als einmal im Jahr sieht und der Abstand zwischen den beiden Planeten wird auch jedes Mal anders gesehen.
Natürlich ist dieses Ereignis auch nicht immer zu Winterbeginn wie diesmal.
So kann es auch vorkommen, dass eine solche große Konjunktion von der Erde aus auch dreimal hintereinander sichtbar ist.
Eine solche Ausnahme gab es auch im Jahr 7 vor Christus.
Das sorgte damals für einige Aufregung und deshalb sollen auch einige Tempelpriester von Babylon in Jerusalem aufgetaucht sein.
Der oberste Stadtgott war Jupiter (auch Marduk genannt) und der Planet Saturn (Kewan) war dem König der Juden zugeordnet.
Marduk und Kewan trafen sich drei Mal im Sternbild der Fische, das wiederum das Land Palästina repräsentierte.
Das konnte ja nur bedeuten, dass am Königshof in Jerusalem soeben ein neuer Nachfolger geboren wurde, den man besuchen musste.
Den Rest kann man in der Bibel nachlesen, denn als Herodes damit konfrontiert wurde, ließ er alle Knaben bis zwei Jahren töten um einen etwaigen Nachfolger auszuschalten.
So viel Unheil konnte damals eine Begegnung dieser beiden Lichtpunkte am Firmament anrichten...
Übrigens am 17. Dezember um etwa 18 Uhr können wir die schmale Sichel des zunehmenden Mondes etwa 3 Grad vom Jupiter entfernt an den beiden Planeten vorbeiziehen sehen (nur bei klarer Sicht!).
Und am 23. Dezember wird der Mond im ersten Viertel den Mars besuchen.
Vielleicht ist uns das Wetter gnädig und wir können das alles bei einem klaren Sternenhimmel beobachten.
weitere Infos:
Große Konjunktion: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Konjunktion
Kosmos Himmelsjahr 2020
herausgegeben von Hans Ulrich Keller
unter Mitarbeit von Erich Karkoschka
2019 Frankh Kosmos Verlag GmbH & Co KG Stuttgart
ISBN 978-3-440-16280-4
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