Brunch mit Klezmer und Ska
(nutz). „Am Anfang stand die Idee, ein weltoffenes jüdisches Musikfest zu veranstalten“, erklärt Organisator Friedl Preisl, weshalb er vor sechs Jahren das erste heimische Festival der traditionelle jüdischen Klezmer-Musik auf die Beine stellte.
Von Anfang an war der Name KlazMORE („more“ für mehr) Programm und bot mehr als bloß die traditionelle osteuropäische Hochzeitsmusik, in der Klezmer seinen Ursprung hat.
Von 11. Juli bis 22. August gibt der Klezmer-Brunch (jeweils ab 12 Uhr) in der Bunkerei im Augarten einen Überblick über die nationale, wie internationale Szene.
Ein sehr vielfältiges Programm
Das Programm bietet einen musikalischen Querschnitt aus traditioneller jüdischer Volksmusik, Jazz, Ska, Balkan- und Romamusik, bis hin zu einer DJ-Line zum Abschluss des Festivals (22. August, 12 Uhr), in welcher Ulf Lindemann alias „dunkelbunt“ bewusst versuchen wird, die Grenzen des Genres zu erweitern.
Den Startschuss macht am 11. Juli das „Fox Rosen Quintett“.
Das Repertoire der amerikanisch-österreichischen Formation umfasst jiddische Folksongs, Neuinterpretationen von Liedern des Krakauer Dichters Mordechai Gebirtig und Vertonungen jüdischer Poesie.
Roman Grinberg und Svetlana Kundish schlagen eine Woche später (am 18. Juli) eine musikalische Brücke vom Balkan bis nach Tel Aviv. Am 25. Juli bietet das ukrainisch-polnische Duo „Klezmer Reloaded“ mit Klarinette, Bass und Gesang eine gefühlsbetonte Annäherung von Traditionellem und Neuem.
Geigenvirtuose Marwan Abado und Mundperkassionist Aliosha Biz präsentieren am 1. August einen Querschnitt aus jüdischer (and anderer) Musik. „Das Großmütterchen Hatz Salon Orkestra“ spielt tiefgreifende, fröhliche sowie gut tanzbare Interpretationen von Klezmer-, Balken- oder Latinostücken (8. August). Musiker unterschiedlicher Abstammung und verschiedener Stile bringt „Mandys Mischpoche“ am 15. August zusammen. Es entsteht eine Mischung aus jiddischen Liedern, kroatischen Volksweisen oder griechischen Tänzen. Den Schlusspunkt setzt am 22. August (20 Uhr) ein Auftritt der Lokalheroes „Niftys“. Ihr Konglomerat aus Jazz, Funk, Underground-Rock und Skapunk klingt vielmehr nach New York als nach Wien. Das Tanzbein wird dabei jedenfalls kaum still halten.
Goldenes Ehrenzeichen an Preisl
Die Klezmer-Brunch-Reihe bietet jedenfalls ein breites, offenes Programm für jung und alt, sowie für die unterschiedlichsten Musikgeschmäcker. „Kultur ist für mich, wenn ein 65-Jähriger und eine Achtzehnjährige sich bei einem Konzert treffen und unterhalten“, fasst Veranstalter Preisl das Konzept zusammen. Die Stadt Wien verlieh ihm für seinen kulturellen Einsatz erst unlängst das „goldene Ehrenzeichen“. Eintritt: Unkostenbeitrag ab 5 Euro (außer „Niftys“: 15 Euro).
Infos: www.klezmore-vienna.at
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