Eine Tradition der Innovation
Nupi Jenner und Simone Zopf betreiben die größte Werkstatt für den Bau von Saiteninstrumenten in Wien
Wer die Werkstatt von Nupi Jenner und Simone Zopf im 2. Bezirk betritt, begibt sich in eine spannende und geheimnisvolle Welt.
Unzählige Zupf- und Streichinstrumente in verschiedenen Stadien der Fertigstellung nehmen fast jeden Zentimeter des Raumes ein. Viele davon wirken exotisch und geheimnisvoll.
International tätig
Jenner und Zopf fertigen neben Geigen und Gitarren vor allem auch Barock- und Renaissance-Instrumente. Die Nachfrage danach ist groß. „Wir sind ein Jahr im Voraus ausgebucht. Unsere Instrumente sind so gut wie nur Auftragsarbeiten“, berichtet Simone Zopf. Der Kundenkreis kommt dabei vor allem aus der Folk-Music-Szene: „Diese ist international sehr gut vernetzt, was uns über Mundpropaganda auch sehr viele Aufträge aus dem Ausland einbringt.“
Vielfältiges Handwerk
Bevor der eigentliche Herstellungsprozess überhaupt beginnen kann, ist eine intensive Vorbereitung notwendig. Gerade bei alten Instrumenten, deren Herstellungstechniken oft seit langer Zeit verloren sind, sind geradezu kriminalistische Nachforschung und Recherche vonnöten.
Dieses Ineinandergreifen von Theorie und Praxis, althergebrachtem Wissen und neuen Erkenntnissen macht für Nupi Jenner und Simone Zopf die Faszination des Berufes aus. „Wir versorgen uns selbst mit den Rohmaterialien“, erklärt Zopf, „allein da ist es schon interessant, die Auswirkungen unterschiedlicher Holzarten auf den Klang zu untersuchen.“
Ausbildung damals und heute
Zur Anfangszeit Jenners in den 80ern war der Berufseinstieg noch sehr schwer. Das Innungswesen war voller Restriktionen und alteingesessene Instrumentenbauer fürchteten die Konkurrenz. Eine Fachausbildung wie heute gab es damals nicht.
Viele Neueinsteiger lernten das Know-how daher im Ausland und tauschten ihre Erkenntnisse untereinander aus. So leistete eine Generation voller Neugier und Freude am Handwerk viel Pionierarbeit. Nicht zuletzt deshalb sind sowohl Nupi Jenner als auch Simone Zopf nebenbei in der Lehre tätig.
„Das ist uns beiden sehr wichtig. Der Instrumentenbau ist immer schon ein sehr innovatives und offenes Handwerk gewesen. Diesen Geist gilt es zu erhalten und weiterzugeben.“
Infos: www.jennerinstruments.com
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