Nach Wiesn-Ende: Debatte um Kaiserwiese als Veranstaltungsort geht los
In der Leopoldstadt könnte bald ein neuer Wind wehen. Nach dem Ende der Wiener Wiesn werden Stimmen laut, die die Kaiserwiese als Veranstaltungsort kritisieren. Die designierte Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) würde eine Verlagerung auch begrüßen.
LEOPOLDSTADT. Die Wiener Wiesn konnte heuer einen Besucherrekord verzeichnen: 350.000 Menschen pilgerten in den vergangenen Wochen in den Prater – so viele wie nie zuvor. Unter dem Motto "Nach dem Fest ist vor dem Fest" verlautbarten die Wiesn-Veranstalter bereits ein Startdatum für das nächste Jahr: Am 21. September 2017 sollen sich die Tore wieder öffnen, heißt es in einer Presseaussendung.
Ob das wirklich der Fall sein wird, ist jedoch fraglich. Der Veranstaltungsort auf der Kaiserwiese ist durchaus umstritten – die Bürgerinitiative "Kaiserwiese für alle" (BI) kämpft seit Jahren dagegen. Nun findet die BI prominente Unterstützung bei der designierten Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne). "Nächstes Jahr soll die Wiesn woanders stattfinden", sagt Lichtenegger. "Nicht wiesnverträglich" nennt Uschi Lichtenegger den Veranstaltungsort, der nach dem Fest oft nicht mehr benutzbar sei. Man wünscht sich einen alternativen Veranstaltungsort. Wo sei jedoch noch nicht klar.
Auch der grüne Bezirksrat Robert Wallner schließt sich der Meinung an. Man will bald Gespräche mit der BI suchen, um konkrete Lösungen diskutieren zu können. Es gäbe auch zahlreiche Beschwerden aus der Bevölkerung. Wallners Hauptkritik: "Der massive Verkehr auf der Hauptallee während der Wiesn-Zeit gefährdet Fußgänger." Eine Sperre der Hauptallee für die Zeit des Festes wäre eine Lösung, so Wallner. Man bekenne sich seitens der Grünen Leopoldstadt jedoch ausdrücklich zu kleineren Veranstaltungen.
Anderer Ort für Vergrößerung?
Ein anderer Veranstaltungsort hingegen sei laut Wallner wahrscheinlich auch im Sinne der Veranstalter. Das Fest solle größer werden, am derzeitigen Ort seien jedoch die Limits erreicht und man könne nicht mehr wachsen, so Wallner. Mehr als eine politische Willensbekundung ist das freilich nicht. Denn Fakt ist: Die Wiesn-Veranstalter haben einen gültigen Vertrag mit der Prater GmbH. "Für das nächste Jahr ist der Termin von unserer Seite aus fix", heißt es von der zuständigen Pressesprecherin Carola Purtscher. Überlegungen zu einem größeren Wiesn-Fest gebe es seitens der Veranstalter derzeit keine. Man sei mit der Kaiserwiese sehr glücklich und schätze die Zusammenarbeit mit der Prater GmbH, so Purtscher.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.