Sprintqueen auf der Überholspur
Wie die Leichtathletik mit Bobfahren zusammenpasst? Das erklärte die Sprinterin Viola Kleiser im Porträt.
Denkt man an das Bobfahren als sportliche Disziplin – egal ob Zweier- oder Viererbob – man verbindet den Gedanken eher mit kalten Wintertemperaturen und einem steilen Eistunnel, den Athletinnen hinunterpreschen. Dennoch ist der Gedanke an die weitaus sommerlichere Leichtathletik gar nicht weit gefehlt, so erklärt es zumindest Österreichs Top-Leichtathletin Viola Kleiser: „Beim Bobfahren ist nur die Pilotin fix. Man braucht vor allem große, schnelle Leute und so kam der Bobverband irgendwann auf mich zu.“
Die eigentliche Spezialität der 27-Jährigen sind nämlich die Sprintdisziplinen. Ihr Fokus liegt dabei ganz klar auf dem Kurzsprint, das sind die 100 beziehungsweise 200m Disziplinen, aber auch die Vereins- und Nationalstaffel hat Priorität. Mit 14 Jahren das Jugendtraining begonnen, übte ihr damaliger erster Jugendcoach viel Einfluss auf sie aus und ist mitunter für die ausgezeichnete Entwicklung Kleisers verantwortlich. Laufend gute Ergebnisse bescherten ihr schließlich ein Stipendium in den U.S.A, wo sie sich von Anfang an wohl fühlte und neben einer Ausbildung auch das Training intensivierte und immer schneller wurde.
Seit geraumer Zeit wieder zurück in Österreich liegt Kleisers Fokus auf die kommenden Monate – die eher kurze Hallensaison ist bereits im Gange. Das Ziel besteht eindeutig darin, sich stetig weiter zu verbessern, denn mit den Europameisterschaften der Leichtathletik 2018 in Berlin wartet ein ganz großes Highlight auf die gebürtige Wienerin. Ihre letzten Ergebnisse sprechen bereits für eine gute Form: Mit ihrer Bestleistung von 11,51 Sekunden auf 100 Meter gelang Kleiser etwas, das in Österreich seit circa zehn Jahren keine Frau mehr schaffte.
Von der Leichtathletik alleine leben zu können, schafft die Sprintqueen zwar nicht, das Autohaus Blum und die Niederösterreichische Versicherung unterstützen sie jedoch soweit, dass gemeinsam mit Ihrer neuen Anstellung als Landestrainerin Niederösterreichs bereits ein Standbein nach der Karriere auf sie wartet.
Letztlich geht es Viola Kleiser aber vor allem ums Sprinten und da möchte sie so pfeilschnell werden, wie es ihre Trainingskollegin treffend auf den Punkt brachte: „Wenn sich die Trainingsmethoden immer besser zusammenfügen, dann merkt man erst einmal den Unterschied zwischen schnell laufen und sprinten.“ Letzteres ist nämlich ein Wahnsinnsgefühl.
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