Anton Proksch Institut
Neue Drogenstation in Liesing eröffnet
VAMED und die Stiftung Anton Proksch-Institut Wien haben im 23. Bezirk eine europaweit richtungsweisende neue Drogenstation mit 45 Therapieplätzen, Werkstätten und Therapiegarten in Betrieb genommen.
WIEN/LIESING. Das Anton Proksch Institut behandelt jährlich im Schnitt stationär rund 200 und ambulant rund 480 Patienten mit Drogenabhängigkeit aus ganz Österreich.
Dank der europaweit richtungsweisenden Therapieangebote wie jenem des Anton Proksch Instituts hat sich die Behandlungsrate chronisch suchtkranker Menschen in Österreich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Mit der Neuerrichtung der Drogenstation in der Gräfin Zichystraße 6 in Liesing tragen die Träger der Einrichtung – die VAMED und die Stiftung Anton Proksch-Institut Wien – dazu bei, diesen Fortschritt langfristig abzusichern. Am Dienstag wurde die neue Drogenstation offiziell von der VAMED und der Stiftung ihrer Bestimmung übergeben.
45 Therapieplätze
Der neue Gebäudeteil bietet auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern 45 stationäre Therapieplätze. Auf der neuen Drogenstation sind künftig nur noch Ein- und Zweibettzimmer untergebracht.
Dazu Peter Hacker, amtsführender Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport: „Wien steht für eine Politik des Hinschauens, wenn es Probleme und Not gibt. Wir unterstützen Menschen, die mit psychischen und sozialen Problemen konfrontiert sind. Krankheiten der Seele müssen wir genauso ernst nehmen wie organische Krankheiten. Mit dem Neubau wird die hohe Qualität der Versorgung von suchtkranken Menschen auch weiterhin sichergestellt.“
Außerdem beherbergt der neue Trakt neun Therapieräume und drei Werkstätten für z.B. Keramik-, Papier- oder Holzarbeiten, diverse Seminarräume und Aufenthaltsräume sowie zwei Dachterrassen und einen rund 1.100 Quadratmeter großen Therapiegarten mit Sport- und Aktivangeboten wie Hochbeeten, einen Tischtennis- und einen Volleyballplatz.
Ein Teil des Altbestandes wurde renoviert und wird künftig mit 600 Quadratmetern Fläche für das Angebot der ganztägig ambulanten Therapie (GTAT) und weitere ambulante Behandlungen zur Verfügung stehen.
Umfassende Erneuerung
Die Fertigstellung der Drogenstation ist der erste Schritt im Rahmen einer umfassenden Erneuerung des Anton Proksch Instituts. 46 Millionen Euro werden insgesamt am Standort investiert. Die vollständige Neuerrichtung und Neugestaltung des Anton Proksch Instituts wird voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen sein.
Dazu Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien: „Der Neubau ist ein Meilenstein in der Geschichte des Hauses. Seit seiner Eröffnung 1956 wurden im Anton Proksch Institut zehntausende Leben zum Positiven verändert.
Suchtmedizin der Zukunft
Laut Drogenbericht haben in Österreich aktuell mehr als 30.000 Menschen einen risikoreichen Opioidkonsum, zwei Drittel davon befinden sich in Substitutionsbehandlung. Das Anton Proksch Institut nimmt bei der Behandlung chronisch suchtkranker Menschen in Ostösterreich eine zentrale Rolle ein – vor allem bei der Behandlung von somatischen und psychischen Begleiterkrankungen.
Dazu Prim. Dr. Wolfgang Preinsperger, ärztlicher Direktor des Anton Proksch Instituts: „Die architektonische Umsetzung und die gesamte Gestaltung der neue Drogenstation unterstützen Patienten dabei, neue oder nicht mehr erinnerte Ressourcen zu entdecken und zu entwickeln. Auch die ruhige, grüne Umgebung soll den Patienten helfen, ein für sie wieder schönes und freudvolles Leben zu erlangen.“
Die 280 Mitarbeiter des Anton Proksch Instituts betreuen (ganztätig) ambulant und stationär Suchtpatientinnen und -patienten, aber auch deren Angehörige am letzten Stand der Forschung. Mit dem Neubau setzen die VAMED und die Stiftung Anton Proksch-Institut Wien den nächsten Schritt in Richtung Suchtmedizin der Zukunft.
Impulse für die Region
Das gesamte Areal in Wien-Liesing wird durch den Ausbau belebt. Entlang der Breitenfurter Straße entsteht ein neues Pflegeheim der benachbarten CS Caritas. Entlang der Mackgasse errichtet die „Neue Heimat“ neue Wohneinheiten, in denen auch betreubares Wohnen möglich sein wird. Für das Anton Proksch Institut ergibt sich dadurch ein zusätzliches Synergiepotenzial.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.