Auf Besuch in der VS Rodaun
Auch Lehrer halten die Stellung
In Zeiten von Covid-19 ist der Unterricht nur eingeschränkt möglich – so auch in der Offenen Volksschule Rodaun.
LIESING. "Daheim zu lernen, ist blöd, weil die Frau Lehrerin kann viel besser erklären", beklagt sich die zehnjährige Sofija per Video-Chat. Auch die achtjährige Maja ist mit der Situation unglücklich: "Ich finde es schade, dass wir zu Hause sind, weil in der Schule haben wir voll viel Spaß." Sie sind nur zwei der vielen Schüler, die seit 16. März aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ihre Schule nicht mehr besuchen dürfen.
Dennoch halten einige Lehrer weiter die Stellung, etwa in der Offenen Volksschule Rodaun. "Wir betreuen jene Kinder, deren Eltern gerade jetzt ihrer Arbeit nachgehen müssen, wie Ärzte, Pfleger oder Polizisten", erklärt Direktorin Barbara Swoboda.
Im Augenblick werden in der Offenen Volksschule Rodaun täglich rund 20 Kinder betreut. "Wir sind zwei Lehrer am Vormittag und zwei Freizeitpädagogen, die den Betrieb aufrechterhalten", erzählt Lehrerin Tanja Pinter. Natürlich erfordert diese besondere Zeit auch einen besonderen Unterricht. So dreht sie zum Beispiel Lernvideos für jene Schüler, die zu Hause bleiben, und veranstaltet regelmäßig Videokonferenzen über Lernplattformen.
Sicherheit an erster Stelle
Es versteht sich von selbst, dass die Gesundheit der Kinder sowie der Lehrer oberste Priorität hat, was sich in den Klassenzimmern widerspiegelt: "Dadurch, dass so wenige Kinder in der Schule sind, ist es möglich, dass jedes Kind an einem eigenen Tisch sitzen kann und die Tische sind auseinandergerückt", beschreibt Lehrerin Annika Weißhäupl die Situation.
Die Lehrer und Kinder halten den Sicherheitsabstand ein und achten auf ihre Hygiene. Dabei lernt man gleich etwas fürs Leben: "Wir schauen, dass die Kinder oft und richtig ihre Hände waschen", so Lehrerin Nicole Ixmayer.
Unterricht in kleinem Kreis
Auch wenn von Normalbetrieb nicht die Rede sein kann, kommt die Bildung nicht zu kurz. Am Vormittag wird brav gelernt. "Die Kinder machen Übungen, die sie von ihrer Lehrerin bekommen haben. Diese steht dabei für Fragen zur Verfügung", so Direktorin Barbara Swoboda.
Am Nachmittag gibt es eine Stunde, die den "Hausaufgaben" gewidmet ist. Da die Betreuung täglich bis 17.15 Uhr gewährleistet ist, kommt auch die Freizeit nicht zu kurz: Basteln, Malen und Spielen stehen auf dem Programm. "Unsere große Aula bietet dafür genügend Platz", erzählt Nora Wirth, die Leiterin der Nachmittagsbetreuung. Der schuleigene Garten bietet auch Platz für Betätigung an der frischen Luft.
Am 15. Mai nehmen die Volksschulen wieder den Normalbetrieb auf, allerdings unter Auflagen. "Die Schulöffnung stellt uns vor organisatorische Aufgaben wie die Einteilung im Speisesaal, die Pausengestaltung oder das Entlassen so vieler Kinder mit Sicherheitsabstand", erklärt die Direktorin gegenüber der bz. Im ersten Schritt werden die Klassen aufgeteilt. Der Unterricht findet tageweise abwechselnd statt.
Der siebenjährige Teo freut sich schon darauf: "Ich finde es zwar gut, dass es so leise ist, aber besser ist es, wenn alle Kinder wieder da sind und wir gemeinsam lernen können." Hoffentlich wird das bald wieder möglich sein.
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