Buchrezension: Blow Out - von Uwe Laub
Glaubt man dem Buchcover, steckt der Autor seinen Protagonisten, Nick Schäfer, in einen packenden Umweltthriller. BLOW OUT spielt im Jahr 2052 und thematisiert Erderwärmung und steigende Meeresspiegel gleichermaßen. Nick, er ist Journalist, wird von seiner Exfreundin kontaktiert, die Beweise für eine vertuschte Umweltkatastrophe haben will. Gemeinsam gehen sie der Sache auf den Grund.
Der Prolog ist durchaus spannend und widmet sich dem Überfall auf eine Bohrinsel. Die nächsten 250 Seiten fragt man sich allerdings, ob man noch im richtigen Buch ist. Von Abenteuer und Nervenkitzel ist kaum etwas übrig, stattdessen gibt es belanglose Dialoge und jede Menge Füllmaterial. Nick kommt seiner Ex zwar mit jeder Seite näher, aber die eigentliche Umweltstory entfernt sich immer mehr vom Leser.
Erst ab der Mitte nimmt die Erzählung Fahrt auf und wird dem Klappentext zumindest stellenweise gerecht. Der durchschnittliche Spannungsbogen wird von hier an gehalten, wozu vor allem die kurzen Kapitel - jeweils mit Cliffhanger - beitragen. Man hat fast den Eindruck, dass der Autor erst nach der Hälfte in den eigenen Plot gefunden hat. Die Dialoge werden flüssiger, vereinzelt sogar witzig, und dann ist das Buch zu Ende.
Die Kombination aus Zukunftsthriller und Gegenwartstechnik geht leider voll in die Hose. Das ist vor allem deshalb schade, weil die Story gar keinen so großen Sprung in die Zukunft gebraucht hätte. Natürlich ist es schwer, einen glaubwürdigen Blick ins Jahr 2052 zu werfen, aber wenn man aus heutiger Sicht vier Jahrzehnte zurückblickt, bekommt man zumindest ein Gefühl, welche gewaltigen Veränderungen in einem solchen Zeitraum stattfinden. Dem Leser zu suggerieren, dass (Überwachungs-)Technik, Kommunikation und Internet in 40 Jahren noch so funktionieren werden wie heute, ist schon reichlich weit hergeholt.
Fazit: Leider verstreicht fast die Hälfte des Buches, ohne dem Kernthema gerecht zu werden - von ein paar überschwemmten Häusern einmal abgesehen. Gegen Ende lässt der Autor zwar ein paar handfeste Daten einfließen, aber da könnten viele Leser das Buch längst enttäuscht weggelegt haben. Schade.
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