Kooperation über die Bezirksgrenze
Die ÖVP im 12. und 23. Bezirk fordert bezirksübergreifende Zusammenarbeit.

- Die beiden ÖVP-Klubobleute Lorenz Mayer (l.) und Philipp Stadler-Simbürger fordern: erst die Infrastruktur, dann die Wohnungen planen.
- Foto: Berger
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Für eine bessere Zusammenarbeit sind die ÖVP-Klubchefs Philipp Stadler-Simbürger (Liesing) und Lorenz Mayer (Meidling).
LIESING. Die neuen Klubobleute der Volkspartei Liesing und Meidling haben in einem Gespräch mit der bz-Wiener Bezirkszeitung ihre Ideen und Wünsche für ihre Bezirke vorgestellt. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die bezirksübergreifende Zusammenarbeit. "In der Stadtentwicklung fällt auf, dass oft nicht über die Bezirksgrenzen hinaus gedacht wird", stellt der Liesinger Bezirkspolitiker Philipp Stadler-Simbürger fest.
"Manchmal hat es den Anschein, als würden einzelne Wohn- und Infrastrukturprojekte völlig isoliert voneinander geplant", kritisiert sein Kollege aus Meidling, Lorenz Mayer. Als konkretes Beispiel führen sie den Wildgarten an: "Die ersten Bewohner sind bereits eingezogen, aber als einzige öffentliche Anbindung fährt der 63A vorbei, der nur eine Station im Grätzel hat."
Weiters kritisiert man, dass die lange geforderte und angekündigte S-Bahn-Station beim Wildgarten frühestens 2023 im Rahmen der viergleisigen Ausbaupläne in Angriff genommen werde. "Bis zur Fertigstellung vergehen dann sicherlich weitere fünf bis zehn Jahre, in denen die Bewohner auf den Individualverkehr angewiesen sind", gibt Mayer zu bedenken.
Infrastruktur fehlt
Aber auch in Liesing, gleich an der Grenze zu Meidling, gebe es ähnliche Probleme: So entstehen im Carrée Atzgersdorf derzeit mehr als 1.500 Wohneinheiten – ohne ausreichende Infrastruktur. "Man zwingt die Menschen dazu, sich ein Auto anzuschaffen, was zu Verkehrsproblemen im Süden führen wird", so Stadler-Simbürger.
Um künftig eine komplette Überlastung der Straßen im Süden zu verhindern, fordern Mayer und Stadler-Simbürger, zuerst für die Infrastruktur zu sorgen und dann erst Wohnbauprojekte zu planen. In der Seestadt Aspern habe dies sehr gut funktioniert. "Warum nicht auch bei uns im Süden?", fragen sich die beiden Klubobleute.
Zusammenarbeit funktioniert
Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) weist die Kritik zurück: "Das Arbeiten über die Bezirksgrenzen hinweg stellt für mich eine Selbstverständlichkeit dar." Als Argument dafür führt er ebenfalls den Wildgarten an: "Hier wurde der Kreisverkehr an der Ecke Wundtgasse/Emil-Behring-Weg zur optimalen Anbindung der Busführung gemeinsam finanziert."
Die Schulversorgung des Wildgartens in Meidling werde durch die neue Volksschule beim Spar in der Breitenfurter Straße in Liesing sichergestellt. Aber auch mit den anderen Bezirken gebe es traditionell ein gutes Einvernehmen. "Beispielsweise bei der Hundezone am Rosenhügel, an der gleich drei Bezirke beteiligt waren", so Bischof abschließend.
Was ist Ihre Meinung zur Infrastruktur im 23. Bezirk?
Schreiben Sie uns per E-Mail an liesing.red@bezirkszeitung.at oder bz-Liesing, Weyringergasse 35/3, 1040 Wien!
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