Tierschutzhaus in Liesing
Sophie Reiter geht es nur um die Tiere
Sophie Reiter, die in der Brigittenau wohnt, ist für die Öffentlichkeitsarbeit des Tierschutzhauses in der Triester Straße 8 verantwortlich - dort gibt es sogar Krokodile.
WIEN/LIESING. Katzen, Hunde, Kaninchen, Kanarienvögel, Affen, Ziegen, Hühner oder Hängebauchschweine: Die Liste der tierischen Schützlinge von Sophie Reiter ist recht lang. "Das sind aber noch längst nicht alle Tiere, die es bei uns im Tierschutzhaus in der Triester Straße 8 gibt", sagt die Öffentlichkeitsarbeiterin von Tierschutz Austria beim Rundgang durch das weitläufige Areal. "Wir haben sogar Füchse, Gänse und Igel im Haus - und sogar Eichhörnchen."
Alle Tiere haben ausnahmslos tragische Geschichten hinter sich. "Hunde und Katzen werden meistens bei uns abgegeben, weil ihre Besitzerinnen und Besitzer sie nicht mehr wollen - einige werden auch zu uns gebracht, nachdem sie einfach irgendwo angebunden worden sind."
Wildtiere kommen meistens nach Unfällen ins Tierschutzhaus, so etwa die junge Füchsin Fee. "Wir versuchen aber stets, die Wildtiere wieder auszuwildern, sobald ihre Verletzungen verheilt sind - oft funktioniert das aber einfach nicht mehr", erklärt die 25-Jährige und schließt die Tür zum Wildtierhaus.
Von der Uni zu den Tieren
Wie kam Reiter zu Tierschutz Austria? Nach der Matura studierte sie in Wien zuerst eine Weile Soziologie und wechselte dann nach Salzburg, wo sie schließlich Sportjournalismus absolviert hat. "Schließlich habe ich meinen Master in PR und Kommunikationswissenschaft gemacht", merkt Reiter an. "Irgendwann war im Tierschutzhaus eine Stelle frei - ich habe mich einfach beworben und wurde prompt genommen", freut sich die tierliebe junge Frau und nimmt ein Kaninchen auf den Arm.
"Seither freue ich mich jeden Tag auf die Arbeit. Dass man den ganzen Tag mit Tieren umgeben sein kann, ist ein toller Bonus in meinem Beruf." Aufgewachsen ist Reiter übrigens in Stadlau. "Seit Kurzem lebe ich aber in der Brigittenau", sagt sie und hebt das Kaninchen sanft in sein Gehege zurück.
Viele Tiere leiden
Gibt es eigentlich auch Belastendes in ihrer beruflichen Tätigkeit? "Tierschutz Austria ist ja eine Tierschutzorganisation, wir setzen uns also auch außerhalb des Tierschutzhauses für die Rechte der Tiere ein. Da wird man leider oft mit Fällen konfrontiert, wo Tiere schlecht gehalten oder gar gequält werden", sagt Reiter mit traurigem Blick.
Am Schönsten findet sie es, wenn Tiere auf einen guten Platz zu tierlieben Menschen vermittelt werden. "Da freut sich unser ganzes Team jedesmal riesig, ganz besonders natürlich bei unseren 'Langsitzern' - also jenen Tieren, die schon länger als ein Jahr auf einen neuen Platz warten." Kandidaten gibt es nicht nur bei den Hunden genügend - bei den Katzen sind es vor allem die älteren Tiere, die nurmehr geringe Chancen auf Vermittlung haben.
"Wir bieten aber auch Patenschaften für alle unsere Tiere an. Dabei kann man nicht nur Hunde oder Katzen, sondern etwa auch Schweine, Ziegen und sogar Krokodile unterstützen." Wer das Tierschutzhaus noch nie von innen gesehen hat, kann aber auch an einer Abenteuerführung teilnehmen, die Sophie Reiter und ihre Kollegen regelmäßig organisieren. Unter www.tierschutz-austria.at gibt es mehr Infos.
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