Infrastruktur Liesing
Wann bekommt der Bezirk noch ein Gymnasium?
Liesing wächst schnell und massiv. Doch die Infrastruktur hinkt hinterher. Auch Schulen fehlen.
LIESING. Rund 100.000 Menschen wohnen zur Zeit in Liesing. Tausende weitere werden in den kommenden Jahren hinzukommen. Liesing ist einer jener Wiener Bezirke, in denen am meisten "verdichtet" wird, wie es im Bausprech heißt.
Übersetzt bedeutet dies, dass zahlreiche Wohnprojekte realisiert werden, für deren Bewohner dann auch eine entsprechende Infrastruktur bereitgestellt wird. Teilweise wird dies im Rahmen der Baumaßnahmen selbst realisiert, indem etwa Kindergärten oder Supermärkte Teil der neuen Siedlungen sind. Doch was ist mit den Schulen? Die Liesinger Neos sehen hier Nachholbedarf: "Es gibt hier nur zwei Gymnasien, die sowohl Unterstufen- als auch Oberstufenklassen anbieten", sagt der Klubvorsitzende der Liesinger Neos, Christoph Pramhofer. "Kinder und Jugendliche müssen daher lange Fahrzeiten in Kauf nehmen. Trotz massivem Wohnbau gibt es kein inte-griertes Schulkonzept für den Bezirk."
Neue Pflichtschulen werden gebaut
Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) will das in dieser Form nicht stehenlassen. "Es werden zahlreiche neue Pflichtschulen gebaut. Hier sind wir langfristig im grünen Bereich." Bischof verweist unter anderem auf den geplanten Neubau eines Schulcampusses in Atzgersdorf mit einer 17-klassigen, ganztägig geführten Volksschule, und einer 12-klassigen, ebenfalls ganztägig geführten Neuen Mittelschule. Der Campus soll voraussichtlich bis 2022 stehen. Ein weiteres Projekt ist die Errichtung einer 11-klassigen Volksschule sowie einer vierklassigen Neuen Mittelschule in der Carlbergergasse. Diese Schule soll bis 2020 fertig sein. In einem Punkt gibt Bischof den Neos aber recht: "Der AHS-Bereich ist ein wunder Punkt für uns. Es gibt auch Beschlüsse des Bezirks, dass wir solche Schulen brauchen. Und wir führen Gespräche mit der Stadt, die unsere Sicht der Dinge teilt."
Die Neos hätten es gerne konkreter. Doch im Bildungsministerium hält man sich mit Informationen noch zurück. Es gäbe Gespräche zwischen der Stadt Wien und dem Bund, heißt es hier lediglich. Und aus dem Büro des Wiener Stadtschulrates erfährt man, dass eine neue kaufmännische Schule mit 30 Klassen errichtet wird. Über den Standort wurde noch nicht entschieden.
Unterschriften für "Wiesengymnasium"
Der Bezirk Liesing hat bereits im vergangenen März eine Resolution beschlossen, in der man sich für den Bezirk als einen Standort für eine solche Schule ausspricht. Möglich wäre das im Stadterneuerungsgebiet "in der Wiesen". Die Neos planen in den kommenden Wochen eine Unterschriftensammlung für ein "Wiesengymnasium". Wie für alle Bauprojekte gilt allerdings auch für den Schulbau, dass die Mühlen der Planer langsam mahlen.
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