Bogenschießen: Mit Pfeil und Bogen für den Geist
Um im Bogensport das eigene Potenzial auszuschöpfen, müssen Geist und Körper trainiert werden.
LIESING. "Bogenschießen aus dem Handstand" oder "Bogenschießen wie Robin Hood", das findet man, wenn man den Trendsport googelt. Doch informiert man sich bei Experten, liegt der sportliche Anreiz des Bogenschießens nicht darin, eine spektakuläre Performance hinzulegen, sondern in der Ruhe. Ein Bogenschütze muss nämlich, während er an der Schusslinie steht, total abschalten können und unabhängig von seinem Gegner, dem aktuellen Ergebnis oder von störenden Geräuschen seinen antrainierten Bewegungsablauf ausführen können.
Mentales Training
Mit dem Begriff "Mentales Training" ist also alles gemeint, was zu einer Visualisierung des Bewegungsablaufs des Bogenschützen führt, aber auch Selbstvertrauen und mentale Disziplin sowie ein gesteigertes Konzentrationsvermögen, mehr Willensstärke und tiefgehende Entspannung. Alle diese Punkte benötigt der Bogenschütze beim Wettkampf, um die beste Ringzahl zu erreichen und – sofern er entsprechend gut ist – den Wettkampf zu gewinnen.
Bogenschießen ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, es ist auch ein mentaler Ausgleich zum Alltagsstress. Denn ein voller Kopf hat beim Bogenschießen keinen Platz. Konzentration, Entspannung und die richtige Atmung sind die Eckpfeiler, an denen ein erfolgreicher Bogenschütze ständig arbeitet. Um das eigene Potenzial im Bogensport voll auszuschöpfen, muss der Geist genauso trainiert werden wie der Körper.
Der Instinkt steuert
Eine Variante des Bogenschießens ist das "Instinktive Bogenschießen". Ohne Hilfsmittel muss man dabei genau dorthin schießen, wohin man sieht. Nicht das rationale Denken, sondern das Unterbewusstsein führt hier die Handlung aus. Einfach gesagt: Das Auge gibt das Ziel vor und das Unterbewusstsein steuert die Hände.
Das Training funktioniert am besten, wenn die äußeren Bedingungen, also die Umgebung und auch der Bogen und die Pfeile, möglichst immer gleich bleiben. Auch als Anfänger sollte man sich gedulden und nicht gleich mit zehn verschiedenen Pfeilen trainieren, denn sonst kann sich das Gehirn nicht richtig auf die Bedingungen einstellen.
Am Ende gilt: Wer nur den Punkt, den er treffen möchte, fixiert und den Arm unbewusst in die richtige Richtung lenkt, schießt instinktiv. All das lernt man am besten von einem erfahrenen Trainer in einer Bogenschießschule.
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