Dürre Liesing: Müll, wohin man blickt

Klaus Wechelberger sorgt sich um die Zukunft der Liesing. Seine Forderung: "Die Vermüllung muss aufhören."
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  • Klaus Wechelberger sorgt sich um die Zukunft der Liesing. Seine Forderung: "Die Vermüllung muss aufhören."
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LIESING. Klaus Wechselberger ist regelmäßiger Spaziergänger entlang der "Dürren Liesing" sowie ein engagierter Wanderer durch die angrenzenden Wienerwaldgebiete. Die Liebe zur Umwelt begleitet ihn schon viele Jahre. Deshalb ist er auch aktiver Umweltschützer.

Der derzeitige Zustand der Liesing bereitet ihm Sorge: "Vor ein paar Jahren gab es hier noch Flusskrebse. Inzwischen sind keine mehr zu finden." Für den Umweltschützer Wechselberger ist das ein Symptom dafür, dass die Liesing ein ernsthaftes Problem hat. Die Ursache sieht er in der "zunehmenden und andauernden Vermüllung des Flusses." "Neben Bier- und Energydrinkdosen ist auch Plastik ein Problem", sagt er. "Und zwar nicht nur ein lokales. Teile davon landen letztendlich im Meer, wo Plastik inzwischen katastrophale Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat."

Wechselberger kritisiert ein "mangelndes Engagement der Stadt Wien" bei der Müllbeseitigung. "Wir brauchen aber auch einen systematischen Ansatz. Warum gibt es in Österreich kein funktionierendes Pfandsystem?" Doch neben diesen Gedankenspielen wird Wechselberger selbst aktiv. Er organisiert Aufräumaktionen mit Kinder- und Jugendgruppen. "Schon 2012 haben wir mit einer Pfadfindergruppe hier aufgeräumt", erinnert er sich. "Da haben wir das gesamte Flussbett in der Nähe des alten Zementwerkes abgewandert." Das Ergebnis der Aktion: "In etwas mehr als einer Stunde haben wir über 100 Kilogramm Müll gesammelt. Darunter waren Radkappen, Petflaschen, Dosen, Hundesackerl, Styroporreste und Glasscherben", so Wechselberger. "Die Kinder waren damals ernsthaft schockiert."

Lokalaugenschein am Bach

Jetzt machte Wechselberger mit der bz einen Lokalaugenschein. Wie sieht es heute dort aus? "An manchen Stellen scheint vor Kurzem tatsächlich aufgeräumt worden zu sein", sagt er. Und doch finden sich zahlreiche Spuren der Vermüllung. Neben Mistsackerln, Farbbehältern und Dosen wurde unter anderem eine ganze Leiter im Flussbett entsorgt.

"Man muss sich klar darüber sein, dass dies hier ein wichtiger Lebensraum ist", sagt Wechselberger. "So sind Gebirgsstelzen und Wasseramseln hier zu finden." Auch neue Wohnprojekte hat Wechselberger im Blick: "In der Umgebung gibt es einige neue Wohnprojekte", sagt er. "Hier braucht es eine frühzeitige Aufklärung der Bewohner durch die Stadt. Sonst verschlimmert sich das Problem noch."

Frühjahrsputz kommt

Zuständig für den Wiener Gewässerschutz ist die MA 45. Dort kümmert man sich auch um die Liesing. "Schon jetzt gibt es eine Reihe regelmäßiger Maßnahmen", sagt MA-45-Sprecherin Mathilde Urban. "Jede Woche werden die Mistkübel vor Ort entleert und Vermüllungen in ihrer Nähe beseitigt." Auch die "Vermüllungs-Hotspots" habe man im Blick. "Wo häufig vermüllt wird, kontrollieren wir auch und beseitigen nach Bedarf." Außerdem sei ein Frühjahrsputz an der Liesing angelaufen. "Er wird bald abgeschlossen sein", so Urban. "Und im Herbst machen wir einen Herbstputz."

Klaus Wechelberger sorgt sich um die Zukunft der Liesing. Seine Forderung: "Die Vermüllung muss aufhören."
Lieblos entsorgt: Sogar eine Leiter liegt im Flussbett.
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