Thomas Mück im Interview: "Den Torbogen könnte man wegreißen"

ÖVP-Bezirksparteiobmann Thomas Mück im Interview mit bz-Chef vom Dienst Andreas Edler. | Foto: Bazalka
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LIESING. Was charakterisiert den 23. Bezirk, Herr Mück?
THOMAS MÜCK: Liesing ist ein sehr spannender Bezirk. Er ist einerseits extrem heterogen, und andererseits ständig wachsend. Bald gehen wir auf die 100.000 Einwohner zu. Als Stadt wären wir eine der größten Österreichs.

Inwiefern heterogen?
Wir haben ganz unterschiedliche Bezirksteile – von Mauer, das einen Hietzinger Touch hat, bis zu den Teilen im Osten, wo nicht immer alles eitel Wonne ist. Inzersdorf zum Beispiel.

Wo steht Liesing zwischen der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich?
Liesing ist insofern ein echter Teil von Wien, als der Bezirk alle Eigenschaften der Stadt im Kleinen vereint. Von den Weingärten bis zum Industriegebiet. Und mit allen positiven wie negativen Eigenschaften.

Was ist positiv im Bezirk, was negativ?

Definitiv der Zusammenhalt unter den Liesingern. In den meisten Gegenden herrscht eine positive Grundstimmung, was wiederum für eine gute Lebensqualität spricht.
Eher negativ ist die hohe Dynamik. Das bringt Unruhe. Durch das ständige Bevölkerungswachstum verschlechtern sich viele Dinge für die Liesinger. Die Gefahr besteht, dass wir ohne konkrete Maßnahmen in Zukunft weniger Lebensqualität im 23ten haben.

Inwiefern?
Wir haben von der Wiesenstadt bis nach Inzersdorf sehr großvolumige Wohnbauprojekte. Das bringt nicht nur Verkehrsprobleme mit sich, sondern auch eine wesentlich schlechtere Schulsituation. Unsere Aufgabe muss es sein, dass man für alle Bewohner, die jetzigen wie die zugezogenen, eine gute Infrastruktur schafft. Ich rede sehr viel mit Liesingern. Dabei höre ich immer wieder vier große Themen: Verkehr, Schulen, Sicherheit und medizinische Versorgung.

Schneidet Liesing bezüglich Sicherheit nicht um einiges besser ab, als bestimmte innerstädtische Gebiete?
Das Thema Sicherheit ist nicht immer rational. Aber die Befürchtungen, dass die Sicherheitslage schlechter wird, sind da. Wir müssen auf die Gefühle eingehen, sonst wird das langfristig nicht gut funktionieren. Es ist sicher der falsche Weg, den Leuten zu sagen: Das und das stimmt gar nicht. Man kann Gefühle nicht wegreden. Wir müssen den Menschen signalisieren, dass die Demokratie funktioniert und sie eine Stimme haben.

Ganz konkret: Welche Pläne haben Sie für den 23. Bezirk?
Was die Pflichtschulen angeht, müssen Maßnahmen getroffen werden, um nicht-deutschsprachige Schüler an Deutsch bestmöglich heranzuführen. Es gibt in Liesing zwei Kategorien von Schulen: Entweder wir haben einen hohen prozentuellen Anteil an Deutschsprachigen oder einen niedrigen. Dem müssen wir entgegenwirken. Weiters brauchen wir eine zusätzliche AHS im Bezirk, ansonsten sehen wir uns bald mit Platzproblemen konfrontiert.

Welche Maßnahmen wären bezüglich Verkehr angebracht?
Neben der Verdichtung der S- und U-Bahn wird derzeit das Thema Parkpickerl stark an uns herangetragen. Hier gibt es sowohl Pro- als auch Contra-Stimmen – je nachdem, wo die Menschen wohnen. Ich würde mir eine Bürgerbefragung wünschen, weil die Leute im Grätzel eine Vorstellung haben, was für sie vernünftig wäre. Wir müssen jeweils eigene Lösungen für unterschiedliche Bezirksteile finden.

Ad Verkehr: Was soll mit den Kalksburger Torbögen geschehen?
Die dortige Verkehrssituation ist sehr schlecht. Der Denkmalschutz steht der Praxis des Lebens gegenüber, und das ist ein Dilemma. Zumal auch der Schwerverkehr zunimmt. Wird der Torbogen gesperrt, zeigt sich, wie anfällig das Verkehrssystem insgesamt ist. Das hat gleich Auswirkungen auf einige Bezirksteile. Von mir aus könnte man den Torbogen einfach wegreißen – aber eine konsensuale Lösung wäre halt wichtig.

Interview: Andreas Edler>

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