Die Käseprinzessin der Sölk
Manuela Fuchs ist eine der wenigen, die sich in den niederen Tauern noch der Kunst des "Steirerkasmachens" verschreibt. Die Arbeit an sich wäre ja eine recht simple Sache, wenn da nicht die Auflagen wären, die dieses Unterfangen zu einem Auftrag unbestimmten Grades machen.
Am Übergang der Schladminger zu den Wölzer Tauern, kurz vor dem höchsten Punkt des Sölkpasses, schmiegt sich auf 1600 Metern Seehöhe die Kaltenbachalm in die einzigartig grüne Gebirgslandschaft der Großsölk. Manuela Fuchs bewirtschaftet hier gemeinsam mit ihrer Familie dieses kleine Stück Kulturlandschaft. In unserer Serie "Typisch Original" beleuchten wir die Sicht und Lebensweisen von regionalen "Unikaten", die mit ihren Interessen und der damit einhergehenden Hingabe Kulturpflege betreiben.
Von Kindesbeinen an
Manuela Fuchs ist 37 Jahre jung. Auf einem Ennstaler Bauernhof aufgewachsen, ist sie schon von Kindesbeinen an mit der Erzeugung von Produkten aus Rohmilch vertraut. Im Jahr 2007 fand die Übernahme der hauseigenen Alm statt. Seit 2009 bewirtschaftet Manuela das "Almerische Anwesen" am Sölkpass mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter aus eigenen Kräften. Oma Maria bringt sich mit ihrer Erfahrung unterstützend ein.
Der Steirerkas-Werdegang
Manuela Fuchs: Die Kühe werden gemolken. Dann wird die Milch mit der Zentrifuge geteilt, das bedeutet, dass sich Rahm und Magermilch trennen. Milchsäurebakterien werden hinzugefügt, damit vom entsprechenden Bakterium ausreichend vorhanden ist. Nach dem Erhitzen auf 70 - 75 Grad zieht der Käse in der heißen Molke nach und wird anschließend ausgepresst. Nach zwölf Stunden sollte die Molke völlig entwichen sein. Ab diesem Zeitpunkt lagert der Stockkäse für einige Zeit über unserem Ofen, damit er Risse bekommt. Er wird dann mit den gewünschten Schimmelkulturen beimpft und kann nach einer Woche in zerbröselter Form bereits konsumiert werden. Am Stock reift der Käse deutlich länger.
Der Wandel von Tradition
Die Einfachheit des Erhaltens von Traditionen im Bereich der Erzeugung von Lebensmitteln hält sich in Grenzen. Laut Fuchs gibt es von Jahr zu Jahr neue Auflagen, die umgehend erfüllt werden müssen. Der finanzielle Aufwand hält in Folge viele Kleinbetriebe vom Weitermachen ab.
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