"Dir ist eh so fad, du brauchst Arbeit"

Melanie Neff mit Freund Johannes Schlömicher und Sohn Jakob. | Foto: Pelizzari
2Bilder
  • Melanie Neff mit Freund Johannes Schlömicher und Sohn Jakob.
  • Foto: Pelizzari
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

"Dir ist eh so fad, du brauchst Arbeit." Mit diesem Satz verbindet Melanie Neff aus Strassen in der Gemeinde Bad Aussee die Anfänge ihres Gewerbes. Helga König übergab vor etwas mehr als einem Monat einen fast 170 Jahre alten Webstuhl an die Jung-Unternehmerin.
Der Webstuhl wurde um etwa 1850 im deutschen Chemnitz für industrielle Arbeiten gebaut. Seit 1902 befindet er sich nun im Ausseerland, wobei er zuerst in Gößl war und die letzten 30 Jahre bei Helga König in Strassen verbracht hat. Sie war es auch, die Melanie Neff während der Schwangerschaft den traditionsreichen Webstuhl überreicht hat.

Ausseer Farben als Bestseller

In dieser kurzen Zeit hat sich viel getan. Melanie Neff hat das Unternehmen "Ausseer Teppich" gegründet und stellt seitdem selbst Teppiche her. Am Abend, wenn Söhnchen Jakob schläft, beginnt sie mit dem Weben. "Die Kunden können eigenes Material mitbringen und die Farben bestimmen. Für alle Arbeitsschritte brauche ich ungefähr 2,5 Stunden", berichtet Melanie Neff.
Besonders gefragt sind Teppiche in den Farben grün, rosa und lila. "Das sind die Ausseer Farben. Die sind vor allem bei den Wienern und Münchenern beliebt", so die gebürtige Ebenseerin.

Für Zukunft gerüstet

Obwohl das Unternehmen erst seit kurzer Zeit existiert, werden die Anfragen immer mehr. Aus diesem Grund ist bereits angedacht, den angrenzenden 600 Jahre alten Stall im kommenden Jahr umzubauen und als Weberei zu etablieren. Dazu soll ein Schauraum Einblicke in das Unternehmen gewähren. "Mein Ziel ist es, dass das mein Hauptberuf bleibt. Es ist doch der Traum jeder Mutter, dass man daheim bei seinen Kindern bleiben kann", betont Neff.

Melanie Neff mit Freund Johannes Schlömicher und Sohn Jakob. | Foto: Pelizzari
Dieser Webstuhl wurde um 1850 in Chemnitz gebaut, stand danach in einer Innsbrucker Fabrik, bevor er 1902 ins Ausseerland kam.
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.