Nach Leitspital-Aus
Bürgermeister von Stainach-Pürgg tritt zurück
- Roland Raninger ist seit zehn Jahren Bürgermeister der Marktgemeinde Stainach-Pürgg. Spätestens mit April 2026 will er sein Amt zurücklegen.
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Paukenschlag in der Gemeinde Stainach-Pürgg: Bürgermeister Roland Raninger zieht sich spätestens mit April 2026 zurück. Grund ist der Regionale Strukturplan Gesundheit 2030, der statt dem Bau eines Leitspitals ein "Spitalsnetz Liezen" vorsieht. Raninger betrachtet dies als "Rückschritt, der die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung gefährdet".
STAINACH-PÜRGG. Roland Raninger, seit 2015 Bürgermeister der Marktgemeinde Stainach-Pürgg, tritt zurück. "Die jüngsten Entscheidungen der Landesregierung hinsichtlich der Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen sehen mich veranlasst, die persönlichen Konsequenzen zu ziehen", betont er in einer Aussendung.
- In das geplante Leitspital in der Gemeinde Stainach-Pürgg sollen bereits rund 30 Millionen Euro investiert worden sein. Nun soll stattdessen Rottenmann ausgebaut werden.
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Er gibt weiter zu Protokoll: "Der Regionale Strukturplan Gesundheit, mit dem ‚Spitalsnetz Liezen‘ ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt, der die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung gefährdet. Ich gebe daher bekannt, dass ich spätestens mit April 2026 als Bürgermeister der Marktgemeinde Stainach-Pürgg zurücktreten werde."
Wie geht es in der Gemeinde weiter?
Bis zu diesem Zeitpunkt werde er weiterhin "mit bestem Wissen und Gewissen" im Amt bleiben. Wie sich die Nachfolge und zukünftige Konstellation im Gemeinderat gestalten wird, könne er derzeit noch nicht beurteilen. "Fakt ist jedoch, dass Johann Gasteiner ebenfalls spätestens mit April 2026 seine Funktion als Vizebürgermeister niederlagen wird", so Raninger.
- Roland Raninger (Zweiter von links) sprach sich klar gegen die Pläne der Landesregierung aus. Nun zieht er einen Schlussstrich hinter seine politische Karriere.
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In seiner Stellungnahme führt er außerdem an, "enorm viel Energie, Zeit und Hoffnung" in das Projekt Klinikum Stainach investiert zu haben. "Wir waren und sind überzeugt, dass ein starkes, modernes und zentrumsnahes Spital im Bezirk die bestmögliche medizinische Versorgung für die Menschen unserer Region sicherstellen kann. Diese Überzeugung teilen auch namhafte Expertinnen und Experten aus der Medizin, unter anderem der ehemalige Rektor der Medizinischen Universität Graz, Hellmut Samonigg, sowie die Berichte des Landes- und Bundesrechnungshofes und viele mehr."
"Vertrauen tief erschüttert"
Außerdem betont er, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. "Doch die Art und Weise, wie die Landesregierung mit den Anliegen unserer Region und insbesondere mit dem Projekt Klinikum Stainach umgegangen ist, hat mein Vertrauen tief erschüttert. Nach Jahren intensiver Arbeit, ehrlicher Gespräche und großer Hoffnungen musste ich erkennen, dass politische Verantwortung und partnerschaftliche Verlässlichkeit offenbar nicht mehr den Stellenwert haben, den sie für mich immer hatten. Diese Erkenntnis hat mich persönlich schwer enttäuscht und letztlich dazu geführt, dass ich diesen Weg nicht länger mittragen kann. Aus Verantwortung mir selbst, meiner Gesundheit und meiner Überzeugung gegenüber ist dieser Schritt für mich unausweichlich geworden."
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