Frivole Anthologie

Eine selten gepflogene Reim - und Dichtungsart ist der Limerick. Rund um diese äußerst amüsante Form haben sich eine Handvoll deutsche und österreichische Dichterinnen im Internetliteratenforum von Rita Keller in D-Gelsenkirchen zusammengetan, um dem Limerick wieder etwas Leben und Aufmerksamkeit einzuhauchen.
Ein Limerick hat bestimmte Kriterien aufzuweisen, z. B. wird dabei immer ein Name und ein Ort genannt, fünf Zeilen mit der Silbenanzahl 8/8/5/5/8 müssen ebenfalls eingehalten werden. Die drei acht-, wie die zwei fünfsilbigen Zeilen, müssen sich reimen. Dafür soll er sehr wohl frivol sein; daß er nicht vulgär ausfällt, zählt für seriöse Autoren zur Selbstverständlichkeit! Nach anfänglichen ehrgeizigen Probeversuchen der Autorengruppe, die die versierte Literatin Gisela Schäfer aus D-Dormagen lenkte und leitete, entstand in kürzester Zeit ein Buch mit dem Titel: „Ganz schön frivol“ – Endlich wieder Limericks. Aus Österreich wirkten Ingrid Streicher aus Waidhofen/Ybbs und aus Großreifling-Landl Friederike Amort mit. Die Ennstaler Autorin will hiermit diese Anthologie vorstellen! Nachstehend zwei Kostproben aus dem neuen Buch, erschienen in der Edition Zaubergarten:

Der Hans aus dem Ennstaler Landl,
der trägt stets sein fesch’ Steirergwandl;
beim Fensterln zur Nacht
die Leiter oft kracht,
er bringt dann der Liese ein Standl …

Friederike Amort

Es lebt’ einst der Kurt in Waidhofen,
der jagte sehr gern junge Zofen.
Die Schüsse, sie krachten,
die Frauen, sie lachten,
und doch liebten sie den Ganoven.

Ingrid Streicher