Johnsbach-Kreuzung: jetzt wird‘s wieder eng

Noch steht die ganze Breite der Landesstraße zur Verfügung.
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Die geplante Verengung der Kreuzung Gesäusebundesstraße/ Landesstraße Johnsbach erhitzt die Gemüter.

Unmittelbar vor dem Weidendom im Nationalpark Gesäuse zweigt die Landesstraße nach Johnsbach ab. Mit einer - bis dato - großzügig angelegten Einfahrtstrompete, die täglich von den Pendlern, von zahlreichen Holzlastern und unzähligen Touristenbussen frequentiert wird. Nun soll diese Einfahrtstrompete verjüngt und somit die Landesstraße verengt werden.

Für den Geschäftsführer des Nationalparks Gesäuse, Werner Franek, wird mit der Umsetzung dieser Baumaßnahme ein von ihm schon seit Jahren aufgezeigtes Problem endlich bereinigt: „Dadurch, dass sehr viele Besucher des Weidendoms, im speziellen auch Kinder, an dieser Kreuzung die Straße queren, ist ein besonderes Gefahrenpotential vorhanden. Zumal auf der Gesäusebundesstraße Pkw‘s mit hohem Tempo fahren und ebenso zügig in die Landesstraße einbiegen“, erklärt Werner Franek. Und weiter: „Wir haben bereits vor zwei Jahren die Kreuzungsumgestaltung und die Parkplatzerrichtung in einem gemeinsamen Projekt bei der EU eingereicht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 6.500 bis 7.000 Euro, davon werden 50 Prozent von der EU finanziert, den Rest bezahlt der Nationalpark. Mit der Planung und dem Controlling ist Patrick Egger von der Firma „e-quadrat“ beauftragt, ausgeführt werden die Arbeiten von Lang/Menhofer. Ich bin sehr glücklich, dass mit der Umsetzung, die jetzt in Angriff genommen wird, das Gefahrenpotential verringert wird und wir somit einen großen Beitrag zur Sicherheit unserer Besucher beitragen“, erklärt Werner Franek.

Reinhard Präsoll von der Baubezirksleitung erklärt: „Man ist bereits im Jahr 2007 bei einem Workshop auf das große Gefahrenpotential dieser Kreuzung aufmerksam gemacht worden. Als im Vorjahr Werner Franek an uns herangetreten ist, wurde im Zuge eines Ortsaugenscheins vereinbart, rasch an einer Umsetzung des Kreuzungsrückbaues zu arbeiten“. Anstatt jetzt jedoch weiter „rückzubauen“, gab es einen Baustopp. Spät, aber doch werden sich alle Beteiligten, Befürworter und Gegner des Projektes, heute Mittwoch, bei einem Lokalaugenschein gegenüberstehen. Dazu Präsoll: „Ich kann die Aufregung zwar nicht verstehen, aber es soll eine Lösung gefunden werden, mit der alle zufrieden sind“. Der Admonter Bürgermeister Günther Posch, zu dessen Gemeindegebiet diese Kreuzung gehört, sieht die Sache pragmatisch: „Ich gehe davon aus, dass die Fachleute, die mit diesem Projekt befasst sind, das Richtige getan haben“.

Da die Holztransporte der Landesforste auch über diese Kreuzung führen und die Befürchtung von „Engpässen“ im Raum steht, erklärt der Chef der Landesforste, Andreas Holzinger: „Diese Befürchtungen sind nicht notwendig. Gerade Fahrer von Holztransporten sind Vollprofis, die es gewohnt sind, auf schmalen Forststraßen zu fahren. Meiner Meinung nach wird die Breite der Straße auf ein vernünftiges Maß reduziert. Man muss einfach bereit sein, Maßnahmen mitzutragen. Zumal es hier um Menschenleben geht“.

Johnsbachs Bürgermeister Ludwig Wolf meint: „Für mich ist diese Straßenverengung nicht nachvollziehbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Straßenverwaltung dieses Projekt bezahlt, zumal die Verantwortlichen genau wissen, dass wichtigere Arbeiten durchgeführt werden müssten. Nachdem ich aber im Vorfeld nicht informiert worden bin, hoffe ich doch, dass der Lokalaugenschein Aufklärung bringt“. Josef Zeiringer, Einwohner von Johnsbach, der täglich pendelt, ist aufgebracht: „Meiner Meinung nach ist hier Gefahr in Verzug. Überall werden Straßen verbreitert, aber hier wird verengt, Unfälle sind somit vorprogrammiert“. LAbg Odo Wöhry zeigt sich sehr überrascht: „Es erstaunt mich, dass der Nationalpark im Bezirk nun offensichtlich auch Straßenbauten finanziert. Noch mehr überrascht mich aber, dass die Gemeinden in die letzte Projektphase nicht eingebunden waren.
Mit dem Parkplatz am Tunnelausgang beim Weidendom besteht bereits eine große Gefahrenquelle. Mit dem jetzigen Kreuzungsumbau schafft man einen weiteren neuralgischen Punkt. Meiner Meinung nach gäbe es hier bessere Lösungsmöglichkeiten“.

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