Rainbows machen Kinder nach Trennung wieder stark

Nach Scheidung, Trennung oder Verlust eines Elternteiles durch Tod sind Kinder Gefühlen wie Wut, Trauer und Ohnmacht ausgesetzt. Im neuen Rainbows-Zentrum am Hauptplatz in Stainach finden sich seit Oktober 2017 wöchentlich betroffene Kinder ein. Dank Bürgermeister Roland Raninger, der die Räumlichkeiten für dieses Projekt zur Verfügung stellte, trägt es bereits Früchte. Die ersten beiden Rainbowsgruppen gehen in die Zielgerade.

Die Rainbows - Gruppe macht stark

Uli Schachner ist die neue Leiterin des wissenschaftlichen, pädagogischen Konzeptes, das seine Wurzeln in Amerika hat. Die Lehrerin, Lebens- und Sozialberaterin und Mutter, deren Hauptanliegen in der Schule es immer war, Kinder in ihren Lebensnöten zu unterstützen, konzentriert sich mit aller Aufmerksamkeit nun auf ihre zukünftige Hauptaufgabe. Aus ihrer Erfahrung ist es nicht die Scheidung selbst, die den Kindern am meisten zu schaffen macht. "Das größte Problem für die Kinder ist der Loyalitätskonflikt. Kinder möchten beide Elternteile liebhaben. Mama und Papa sollen gut miteinander können, was selten der Realität entspricht. Nicht die Scheidung ist also das Problem, sondern wie die Beziehung der Eltern zueinander ist", erklärt Schachner. "Mit den zwölf wöchentlichen Einheiten erlangen die Kinder die verlorengegangene Sicherheit wieder, gewinnen wieder das Vertrauen ins Leben. Ein ehrlicher Umgang mit allen Gefühlen wird gelernt, das Selbstvertrauen wird gestärkt", stellt die Pädagogin das Ziel des Angebotes dar. Mit gestaltungspädagogischen Methoden nehmen die Kinder im Gruppenangebot ihre Erfahrungen wahr, tauschen sie aus und bearbeiten sie gemeinsam mit den anderen.

Umfangreiches pädagogisches Angebot

Mittlerweile werden die neu adaptierten Räumlichkeiten von den ersten Eindrücken der Kinder ergänzt. Zwischen Zeichnungen, Bildern, Spielen und einem Gefühlsbarometer findet sich eine Kuschelecke. Das gruppenpädagogische Angebot fördert erste Erfolge am neuen Standort zutage. Auch für Kinder und Jugendliche ab dem zwölften Lebensjahr gilt die selbe Grundidee – mit einem auf die Bedürfnisse dieses Alters abgestimmten Konzept – das sogenannte "Rainbows Youth". "In diesem Alter gehen wir mit den Jugendlichen vor allem auch hinaus, um genügend Platz für die Verarbeitung von Wut und Trauer zu schaffen", so die Einrichtungsleiterin. Mit Frau Hannelore Altenaichinger finden auch Elternteile kompetente Beratung im neuen Angebot von Rainbows. "Es kann der gesamte Prozess eine große Chance für die Familie sein, mit den neuen Lebenswelten gut zurecht zu kommen", beschreibt Uli Schachner die Erfolge des Gesamtangebotes.