WMC feiert ein Comeback

Die soziale Plattform WMC ist nun wieder online für alle Altersklassen. | Foto: Screenshot
  • Die soziale Plattform WMC ist nun wieder online für alle Altersklassen.
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WMC war vor einigen Jahren eines der beliebtesten sozia-len Netzwerke in Österreich – in der Heimatregion Ennstal gab es kaum jemanden, der nicht registriert war. Es wurde gechattet, Fotos ausgetauscht und Partys gefeiert. Die Gründer verfolgten nie ein kommerzielles Ziel und verschrieben sich dem Datenschutz ihrer User. Die Konkurrenz schlief aber nicht, 2011 ging WMC offline, ehe es vor einigen Wochen wieder online ging. Ein Rückblick.

Der Aufstieg

Wir schreiben das Jahr 2001. Das Internet boomt, dennoch kennt die Welt noch kein Facebook, Twitter oder YouTube. Ausgerechnet im Ennstal richten acht Burschen rund um den Informatikstudenten Christopher „Wiesn“ Horn wohl eines der ersten sozialen Netzwerke ein. Sie haben bereits ein Modem und spielen online Spiele. Der „Weißenbacher Modem Clan“ richtet eine Homepage ein, um sich für die Spiele zu verabreden – in erster Linie nur um Telefonkosten zu sparen. Nach kurzer Zeit wollen sich immer mehr Freunde registrieren, bis schluss-endlich 2006 eine 3. Homepage-Version programmiert wurde. Ein Verein wird gegründet, mehrere Admins ernannt und die Seite ständig erweitert. Danach gibt es kein Halten mehr: Bei der ersten WMC-Party im Kulturhaus Liezen kommen 800 Personen aus dem Ennstal. Sechs weitere Partys folgten, elf Regional-Adaptionen werden geschaffen. Insgesamt zählte der WMC zu seiner besten Zeit stolze 25.000 aktive User aus ganz Österreich. WMC förderte Jugendkultur im Netz und agierte als Motor für das lokale Geschehen: Events wurden eingetragen, regionale Sponsoren vergaben WMC-Punkte und viele schätzten die einfache Möglichkeit Leute aus der Region kennenzulernen.

Der Absturz
Nach zehn Jahren war bei den 84 ehrenamtlich arbeitenden Admins die Luft draußen, um mit dem mittlerweile Mega-Unternehmen Facebook mitzuhalten. Deshalb stellte WMC am 30. Dezember 2011 seinen Betrieb ein und alle Userdaten wurden gelöscht.

Das Comeback
Gleichzeitig mit dem Abschalten von WMC3, ging WMC4 online. Die Seite war für Kinder geplant, die einen sicheren Umgang mit dem Internet lernen sollten. Aufgrund zahlreicher Anfragen entschied sich das verbleibende 6-köpfige Admin-Team ein Comeback für alle Altersklassen zu versuchen. Das Kinder-Design wurde rausgenommen und WMC, unter der URL unser.wmc4.at, rief wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen, um den „WMC-Spirit“ hochleben zu lassen. Die Betreiber geben selbst zu, nicht die besten Features zu haben, dafür bieten sie eine Alternative zu den anderen Netzwerken. Auf WMC4 kann man seither wieder miteinander schreiben - mit der Garantie, dass die persönlichen Daten nicht angetastet werden. Das kann Facebook nicht.

Text: Christoph Schattleitner

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