Wo i geh und steh ….
Natur und Kultur auf Schritt und Tritt

Blick von der winterlichen Hohen Dirn ins frühlingshafte Ennstal
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  • Blick von der winterlichen Hohen Dirn ins frühlingshafte Ennstal
  • hochgeladen von Veronika Frank

Ausgangspunkt der Wanderung auf die Hohe Dirn ist #Losenstein in der oberösterreichischen #Nationalparkregion #Kalkalpen.
Der Ort an der alten #Eisenstraße zwischen der #Enns mit ihrer Staustufe und der Burgruine Losenstein ist bis heute geprägt von vielen historischen Häusern der Eisenwirtschaft und des Eisenhandels. Losenstein war früher ein Hauptort der Nägelerzeugung und im Gemeindewappen erinnert das symbolisch mit Nägeln durchstoßene Herz als Beschauzeichen der LosensteinerNagelschmiede, die bereits 1498 ihre erste Zunftordnung erhielten, daran. Zur Blütezeit des Hammerwesens um 1800 waren in 140 Werkstätten mehr als 600 Arbeiter beschäftigt, heute erfährt man im Nagelschmiedmuseum viel über die wichtige Arbeit der Schmiede und die Funktion des Verbindungselementes Nagel.
Die Pfarrkirche in Losenstein ist dem Hl. Blasius und Dionysius geweiht und liegt am Sebaldusweg. Dieser neue Pilgerweg zum Thema „Wertschätzung im Alltag“ ist ein 85 km langer, über Hügel und Höhen in der Nationalpark Region Ennstal führender mit herrlichen Panoramablicken und Stationen ausgestatteter Weg mit sieben Kirchen, drei Wallfahrtskirchen, 30 Kapellen, Museen der Eisenwurzen Oberösterreich und unzähligen Naturschätzen.
Vom gekennzeichneten Parkplatz Buder den Straßenverlauf folgend sind kleine Abkürzungen und Querungen über Waldwege und Wiesenrand möglich. Entlang des Weges findet man humorvolle Hinweise des Wegewarts, ein schlichtes Dreifaltigkeitskreuz und kommt schließlich auf eine Hochebene mit wunderschön gelegenen Bauernhöfen.
Gut zu schaffen ist der leicht ansteigende Forstweg mit Blick zu den Windrädern in der Laussa,  vorbei am Sternenpark wählt man zunächst rechts die Abzweigung zum 1.134 m hohen Gipfel der Hohen Dirn.
Diesen Name verdankt der Losensteiner Skiberg nicht der holden Weiblichkeit, sondern den „Türn“, den Türmen an seiner felsigen Nordseite. Beim Panoramablick übers Ennstal, Reichraminger Hintergebirge, Schoberstein, Schieferstein, Ötscher und Hochkar wird der Kampf zwischen Winter und Frühling augenscheinlich und erste Frühlingsboten wagen sich zaghaft hervor.
Am Rückweg vom Gipfelkreuz gelangt man nach rund 30 Minuten zur Anton-Schosser-Hütte des ÖAV Steyr, benannt nach dem wohl bekanntesten Losensteiner, dem Heimat- und Volkslieddichter Anton Schosser. Dieser wurde 1801 als Sohn eines Nagelschmiedmeisters im "Holz ob der Kirche“ geboren, wo seine Kindheit und Jugend von großer Not geprägt war. Früh wurden seine Begabungen fürs Zeichnen, Malen und Dichten erkannt, noch bevor er als Privatgeometer, Lehrer und Zeichner beruflich unterwegs war und seine ersten Gedichte und Liedertexte verfasste.
Dem volksnahen steirischen Prinzen Erzherzog Johann, zu dessen Freundeskreis Anton Schosser zählte, widmete er das Lied "s' Hoamweh" mit dem berühmten "Erzherzog-Johann-Jodler „Wo I geh und steh...."
Beim Blick ins Ennstal versteht man sein Glücksgefühl der Heimatverbundenheit nur allzu gut...

Wo i geh und steh, tut ma's Herz so weh,
um mei Steiermark, ja glaubt ma's g'wiß;
wo das Büchserl knallt und da Gemsbock fallt,
und mei liaba Herzog Johann ist.
Wer die Gegend kennt, wo ma's Eisen brennt,
wo die Gams daher rauscht unt' im Tal,
und vor lauter Lust schlägt von da die Brust,
wie so lusti alles überall.
Ja, es ist a Freud', meine liebn Leut',
wenn da Bua schö juchzet weit und breit;
wenn da Hirsch aufspringt, und wenn die Senn'rin singt,
dass es schallen tut schön in da Weit'.
Ja, i sich mi scho' ganz verzückt und froh
mit mein' Herzog auf der Alma gehn;
mit an frischem Mut in mei'm Steirahut
offen stolz am Kogel obmat stehn.
Auf da Felsenwand, in an Steirag'wand,
wenn i da mein liebn Herzog siach,
wenn sei Büchserl knallt und da Gamsbock fallt,
war's a Wunda, wenn i's Heimweh kriag'?

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