Millionen Handgriffe bis zum Nightrace
Damit am 28. Jänner in Schladming überhaupt das Licht angeht, ist sehr, sehr viel Arbeit notwendig.
Der Schladminger Nachtslalom ist ein Großevent der Region, welches weit über die Landesgrenzen hinaus große Beachtung findet. Hunderte Athleten und ihre Teams, tausende Besucher und ganze Heerscharen von Reportern und Fernsehleuten verwandeln am Abend des Bewerbes das Planaistadion in einen brodelnden Hexenkessel. Damit am 28. Jänner allerdings auch nur eine einzige Kippstange zur Seite gedrückt werden kann, sind lange Tage der Vorbereitung nötig. Karl Höflehner, technischer Leiter der Planai-Bahnen, erklärte der WOCHE was alles im Vorfeld des Nightrace zu erledigen ist.
Logische Kooperation
"Der ÖSV, der lokale Wintersportverein und die Planai-
Bahnen bereiten den Nightrace seit langem in fruchtbarer Zusammenarbeit vor", erklärt Karl Höflehner. Dabei sei es nur logisch und effizient, dass der Veranstalter (ÖSV) in Sachen Vorbereitung auf die Profis der Bergbahnen zurückgreift - man könne schließlich aus dem laufenden Betrieb heraus eine Rennpiste "inszenieren", erklärt er. Und auch wenn die Männer und Frauen des Skiberges genau wissen, was zu tun ist, dauert die Vorbereitung recht lange. Ein Dutzend Schritte sind von der "normalen" bis zur "Flutlicht-Rennpiste" zu bestreiten.
In die Tiefe gehen
Damit aus einer Skipiste eine Rennpiste wird, müssen die obersten 30 Schneezentimeter ebenmäßig und extrem kompakt gestaltet werden. Mit sogenannten "Sprühbalken" pressen dafür zehn Personen einen Tag lang Wasser unter hohem Druck in den Pistenbelag. "Temperatur und Witterung müssen passen, damit die Flüssigkeit den Schnee danach quasi von unten her vereist", erklärt Karl Höflehner.
"Zaungäste"
Auch entlang der Rennpiste der Schladminger FIS drängen sich am Rennabend die Besucher. Damit diese "hochalpinen Sportfreunde" aus sicherem Stand das Spektakel erleben können, werden zum einen 30 Zentimeter hohe und 80 Zentimeter breite Stufen in den Schnee gegraben (rund 400 auf jeder Seite der Piste). Des weiteren werden Zäune aufgestellt - und zwar nicht zu knapp. Rund 1.400 Meter Absperrzäune und weitere 1.200 Meter Publikumszäune sind notwendig, um das Areal optimal abzusichern. Dafür brauchen 12 Mitarbeiter zwei ganze Tage.
Die Erleuchtung
Damit entlang der Rennstrecke Lichtverhältnisse wie am Tage herrschen flankieren 32 Lichtmasten (18 bis 35 Meter hoch) die Piste. Mit einem Aufwand von 2,5 Megawatt Strom werden damit flächendeckend 1.400 Lux (Lichtstärke) produziert. Das ist um 7.000 Mal mehr als der Vollmond zur Erde reflektiert.
Auch dafür (und für vieles mehr) sind die Mitarbeiter der Planai-Bahnen zuständig).
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