Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Der Schladminger Verein "Land schafft Leben" beleuchtet und analysiert heimische Lebensmittel.
Die in Österreich einzigartige Informationsplattform "Land schafft Leben" veranschaulicht den Wert und die Produktionsbedingungen österreichischer Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unterschiedliche in Österreich erzeugte Lebensmittel stehen dabei im Mittelpunkt und werden auf verschiedene Kriterien hin untersucht. Oberste Prämisse ist es, dem Konsumenten dadurch eine bewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen.
Vorgehensweise
Der Verein "Land schafft Leben" ist im April dieses Jahres erstmals an die Öffentlichkeit getreten. Gegründet wurde das wissenschaftliche Projekt vom Schladminger Hannes Royer.
Detailliert untersucht werden Anbauformen, Sorten, Züchtung, biologische und konventionelle Landwirtschaft sowie Tierwohl und Haltungsformen. Hinsichtlich der Zielsetzung argumentiert Royer: "Der Konsument soll wissen, dass er mit der Entscheidung für ein Produkt von der Produktion beim Bauern bis hin zur Präsentation im Lebensmittelhandel mitbestimmen kann. Der Konsument hat es in der Hand".
Der Apfel als Lieblingsobst
Um eine ausführliche Recherche durchführen zu können, werden verschiedenste Kriterien analysiert. Je nach Lebensmittel dauert die Informationsaufbereitung bis zu einem Jahr, wie das Beispiel Apfel zeigt.
Als beliebteste Obstsorte Österreichs, war der Apfel im April enormen Wetterextremen ausgesetzt. Große Teile der Ernte waren vernichtet und das, obwohl die Situation der Bauern in dieser Branche schon davor nicht einfach war.
Österreichs Äpfel stammen wie im professionellen Anbau weltweit üblich von internationalen Züchtern. Baumschulen beziehen den für die Sorte entscheidenden Teil der Pflanze aus dem EU-Ausland, oft aus den Niederlanden.
Hoher Bio-Anteil
Etwas 20 Kilogramm Äpfel isst der Österreicher durchschnittlich im Jahr. Bezüglich des Verkaufswerts ist aber die Banane überlegen. Mit den Weltmarktpreisen können österreichische Äpfel, davon kommen drei Viertel aus der Steiermark, nicht mithalten. Hauptgrund dafür sind die höheren Sozialstandards. Die meist ausländischen Erntehelfer erhalten mit dem Mindestlohn ein vielfach höheres Einkommen als in den EU-Ländern Osteuropas. Österreich hält im Apfelanbau den höchsten Bio-Anteil innerhalb der EU.
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