Mehr Sicherheit für Tageseltern

Tageseltern müssen sich in Zukunft keine Sorgen mehr wegen einer kinderfreien Zeit machen. Foto: geopho.com
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  • Tageseltern müssen sich in Zukunft keine Sorgen mehr wegen einer kinderfreien Zeit machen. Foto: geopho.com
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Über 3.200 kleine Steirer werden derzeit von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreut. Viele Eltern entscheiden sich für diese Betreuungsvariante – nicht nur, weil sie sich dadurch eine individuellere Zuwendung als in einer Einrichtung erhoffen, sondern weil auch Tageseltern flexibler bei den Betreuungszeiten agieren können. Die derzeit rund 630 aktiven steirischen Tageseltern sind damit eine wesentliche Stütze des Kinderbetreuungsangebots.
Bis zu vier Kinder können zeitgleich bei Tageseltern betreut werden, wofür diese über ihre Trägerorganisationen pro Kind einen fixen Stundensatz von 2,66 Euro brutto bezahlt bekommen. In Ferienzeiten oder bei Umzug der Eltern bedeutete dies bisher herbe und oftmals unvorhergesehene Einkommenseinbußen.

Überbrückungshilfe

Seit Beginn des Jahres springt das Land daher mit einer sogenannten Überbrückungshilfe für derartige Fälle ein. Konkret bedeutet das, dass Tageseltern, die ihre Schützlinge in den eigenen vier Wänden betreuen, diese Absicherung bei ihrer Trägerorganisation für maximal zwei Monate im Jahr beantragen können. Dann erhalten sie die Differenz ihres Einkommens zum Höchstbetrag von 1082,62 Euro (407 Betreuungsstunden) ausbezahlt. Im Gegenzug verpflichten sie sich, von den Trägerorganisationen zugewiesene Kinder zu betreuen. Ein Angebot, dass auf rege Zustimmung gestoßen ist, sind doch seither 82 Prozent der Tageseltern ins neue System gewechselt und verfügen so über mehr Sicherheit in Ferienzeiten oder bei einem Umzug.
400.000 Euro wurden vom Land Steiermark für das laufende Jahr budgetiert. „So können wir diesen für die Gesellschaft so wichtigen Beruf attraktiver gestalten und uns einen Zuwachs bei den Tageseltern erwarten", bilanziert Landesrätin Ursula Lackner dieses österreichweit bisher einzigartige Modell.

"Kinder sind ehrlich"

Für Tagesmutter Faketa Majdancic ist es ein notwendiger Schritt. "Ich war letztes Jahr einen Monat lang ohne Kinder, ich bin jetzt sehr dankbar darüber". Durch ein selbstständiges Ansuchen darf die Rottenmannerin zurzeit sechs Kinder betreuen. Von 8 bis 17 Uhr kümmert sie sich bei ihr Zuhause um das Wohl der Kinder. Auf die Frage warum sie sich für diesen Beruf entscheiden hat, antwortet Frau Majdancic wie aus der Pistole geschossen: "Kinder sind so ehrlich, sie sagen dir immer was sie auf dem Herzen haben. Sie bringen dich einfach zum Lachen".
"In der Steiermark erhalten Tageseltern eine fundierte Ausbildung, verpflichtende Weiterbildungen und Supervisionen. Diese hohen Anforderungen rechtfertigen ein sicheres Einkommen", erklärt Michaela Linhart, Geschäftsführerin Tagesmütter Graz-Steiermark. Auch Faketa Majdancic sieht das ähnlich und wünscht sich für die Zukunft, dass "wir irgendwann vielleicht einen Fixlohn bekommen".

Tageseltern müssen sich in Zukunft keine Sorgen mehr wegen einer kinderfreien Zeit machen. Foto: geopho.com
LR Ursula Lackner erhofft sich vom neuen Bezugssystem neue Tageseltern. Foto: Lunghammer
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