Mehr Musik für die Gemeinschaft

Franz Lemmerer hat es gerne gesellig. Für ihn ist der Augenkontakt beim Reden wichtig. Eine Reaktion zu sehen ist essentiell, etwas das mit den neuen Medien nicht funktioniert.
  • Franz Lemmerer hat es gerne gesellig. Für ihn ist der Augenkontakt beim Reden wichtig. Eine Reaktion zu sehen ist essentiell, etwas das mit den neuen Medien nicht funktioniert.
  • hochgeladen von Petra Schuster

Man kennt ihn meist vom Hören, vom Sehen, aus der Zeitung oder von der Gemeinderatssitzung. Was einen Bürgermeister persönlich bewegt und was ihn außerhalb seiner Arbeitsangelegenheiten als Gemeindevertreter beschäftigt, erfahren Sie in unserer Serie "Bürgermeister privat". Franz Lemmerer ist seit knapp 20 Jahren Bürgermeister der Gemeinde Wörschach. Der 57-jährige Musikus ist mit zwei großen Aufgaben betraut, die seine Zeit und Aufmerksamkeit fordern, also ist die Freizeit spärlich.

Wie lassen sich Ihr beruflicher Werdegang und die Ist-Situation beschreiben?
Franz Lemmerer: Ich habe an der Fachhochschule Raumberg maturiert, bin also ausgebildeter Landwirt. Recht bald arbeitete ich für den Maschinenring Steiermark. Sieben Jahre verbrachte ich in der Oststeiermark in Schielleiten. Seit 1998 bin ich Bürgermeister von Wörschach und arbeite auch mit 25 Wochenstunden noch immer für das gleiche Unternehmen.

Welche Strategien haben Sie entwickelt, um einmal abzuschalten?
Hmmm. Gute Frage! Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, auf Durchzug zu schalten. Ich musste lernen, dass die Welt nicht untergeht, wenn ich nicht sofort zu einer Lösung gelange.

Ihnen ist Musik sehr wichtig. Was sind die musikalischen Steckenpferde?
Quer durch die Bank. Die Steirische, Bassgeige, schottischer Dudelsack, böhmische Bockpfeife, Zither "Raffele" habe ich jetzt gerade begonnen zu spielen. Das ist die Urform der Zither. Sie heißt Scherrzither und wird mit einem "Blatterl" gespielt.

Wie nennen sich Ihre musikalischen Projekte?
Seit ewiger Zeit spiele ich mit dem Altsteirer Trio. Da haben wir voriges Jahr den "Volksmusik Award" erhalten. Weiters "Classic Alpin", da wird das Trio von sechs Damen aus der Wiener Volksoper ergänzt. Das ist ein schönes "Multikulti Projekt". Die Kolleginnen kommen aus Kanada, Italien, Australien, Kroatien und Bad Aussee. Das dritte Standbein sind die "Schoffeichtkogelposcha". Wenn alle miteinander musizieren, sind es insgesamt zwölf Personen, die diese Gruppe bereichern.

Familiensituation?
Ich lebe mit meiner Frau Hilde in Wörschach. Sie ist Bäcker- und Konditormeisterin. Wir haben drei erwachsene Söhne und drei Enkelkinder.

Was ist Ihnen wichtig?
Mir ist wichtig, dass es wieder mehr Kommunikation zwischen den Leuten gibt. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Es ist schon gut, wenn man an einem Tisch sitzt und sich beim Reden in die Augen schaut. Das ist echt und es hat Gehalt. Ich finde, es ist genug der Individualisierung, denn wir brauchen nicht unbedingt eine Wiederholung der Biedermeierzeit.

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