Regionalmanagement präsentiert 20 neue Projekte für Liezen

Das Regionalmanagement Liezen präsentierte die Projekte für 2018: Geschäftsführerin Eva Stiermayr, der Vorsitzende Mario Lindner und Stellvertreter Armin Forstner (v.l.).
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  • hochgeladen von Verena Riegler

LIEZEN. Ein Zuzugsmangement, ein Regionsgipfel, der Breitbandausbau, der Tourismus in Rottenmann und die Bewirtschaftung der Salza – das sind nur fünf der insgesamt 20 Regionalentwicklungsprojekte, die kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz des Regionalmanagements Liezen (RML) vorgestellt wurden.

1,2 Millionen für Projekte

Diese 20 Projekte wurden bei einer Regionalversammlung einstimmig beschlossen und werden im Rahmen des Arbeitsprogrammes 2018 umgesetzt. Durch das
Steiermärkische Landes- und Regionalentwicklungsgesetz, das seit 1. Jänner 2018 in Kraft und in Österreich bis dato einzigartig ist, wurden der Region Liezen – als einer der sieben steirischen Regionen – ein Budget von zirka 1,2 Millionen Euro an Landesmittel zugeteilt, die eigenständig und eigenverantwortlich für die Weiterentwicklung der Region eingesetzt werden sollen. 

Profit für gesamte Region

"Uns war es besonders wichtig dabei über den Tellerrand zu schauen", erklärte Mario Lindner, der Vorsitzende des RML, die Herangehensweise. Nach der Einreichung diverser Projekte von Gemeinden und Kleinregionen wurden diese basierend auf einem Grundgedanken bewertet: "Was bringt es der Region, wie können wir im Bezirk etwas weiterbringen? Wir wollten das Geld nicht einfach nur auf die 29 Gemeinden aufteilen, wo es dann für Erhaltungsmaßnahmen verwendet wird, sondern wirklich für Projekte nutzen, von denen die gesamte Region profitiert."

Start in Liezen erleichtern

Und das beweist unter anderem das Projekt "Zuzugsmanagement". Dahinter steht die Idee, ein aktives Netzwerk mit Menschen zu schaffen, die aus der Region abgewandert sind, um so die Gründe dafür zu hinterfragen. Gleichzeitig sollen auch für zugezogene Menschen "Erste-Hilfe-Pakete" geschnürt werden, um ihnen den Start in der Region zu erleichtern und auch um Fachkräfte und Ärzte gezielt anwerben zu können. Dazu soll es unter anderem ein "Welcome Office" geben, eine Anlaufstelle, die Menschen mit wichtigen Informationen zu relevanten Themen wie Wohnraum oder Arbeitsmarktsituation versorgt.

Ortskernbelebung und Leerstandsmanagement

Ebenfalls der ganze Region zugute kommen soll der Regionsgipfel, der im Februar stattfinden soll. Dabei sollen sich primär Entscheidungsträger der Gemeinden und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen mit der Problematik von leerstehenden Objekten und dem Verlust der Infrastruktur befassen. Anhand von "Best-Practise-Beispielen" aus umliegenden Regionen und Ländern sollen Gemeinden dabei unterstützt werden, die Ortskerne wieder zu beleben und Leerstände sinnvoll zu nutzen – zum Beispiel durch die Schaffung eines temporären Wohnraumes, um nicht weitere Grünflächen zu verbauen sondern bereits bestehende Objekte zu nutzen.

Vom Breitbandausbau bis zum Tourisus

Weitere Projekte sind außerdem der Masterplan zum Breitbandausbau in der gesamten Region, sowie die touristische In-Wert-Setzung von Rottenmann und die gemeinsame Vermarktung touristischer Ausflugsziele mit den umliegenden Gemeinden. Auch "Maßnahmen zur Besucherlenkung und die Errichtung einer adäquaten Infrastruktur zur Bewirtschaftung der Steirischen Salza stehen auf der Agenda" erläuterte Armin Forstner, der stellvertretende Vorsitzende des RML.

Ausblicke auf 2019

Obwohl es momentan noch gilt, die Projekte für das heurige Jahres auf Schiene zu bringen, gibt es schon konkrete Pläne für das kommende Jahr. Durch das "Ärzte-Projekt" sollen vermehrt junge Studierende für den Beruf des Landarztes begeistert werden. Die Medizinische Universität Graz hat dazu bereits erfolgreich ein Pilotprojekte im Ennstal durchgeführt und Studierende im Rahmen eines vierwöchigen Pflichtpraktikums nach Ramsau, Schladming, Gröbming und Öblarn geholt. "Dieses Projekt soll 2019 auf den ganzen Bezirk ausgeweitet werden“, berichtete die Geschäftsführerin des Regionalmanagements Liezen, Eva Stiermayr.

Steiermärkisches Landes- und Regionalentwicklungsgesetz

  • Das Steiermärkische Landes- und Regionalentwicklungsgesetz 2018 ist bis dato einzigartig in Österreich und schafft völlig neue Voraussetzungen für die Zusammenarbeit von Land, Regionen und Gemeinden. Unter anderem sind die Aufgaben des Landes und der Regionen, die Regionsstruktur und die Finanzierung der Regionalentwicklung im Gesetz definiert.
  • Verstärkte regionale Eigenverantwortung, Weiterentwicklung, die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung, sowie die strukturierte und nachhaltige interkommunale Zusammenarbeit sind wesentliche Ziele der Regionalentwicklung. 
  • Insgesamt stehen nun jährlich mehr als 12 Millionen Euro für Regionalentwicklungsprojekte zur Verfügung. Es gibt klare Kriterien zur Verteilung der Landesmittel auf die einzelnen Regionen. Jede Region entscheidet eigenständig und eigenverantwortlich, was mit den vorhandenen Mitteln umgesetzt wird.
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