Sicherheit am verschneiten Berg

Foto: Bergrettung
2Bilder

Auch heuer beeindrucken die winterlichen Berge unseres Bezirkes mit ihren schneeweißen Gipfeln und bewegen wieder zahlreiche Ski-Tourengeher, Freerider und Snowboarder zum Fah- ren abseits der gesicherten Pisten. Ein gefährliches Vorhaben, ist doch die Lawinengefahr allgegenwärtig. Bergrettungs-Landesausbildungsleiter Andreas Staudacher aus St. Martin am Grimming erklärt, wie man die Gefahr, unter eine Lawine zu gelangen, vermindern kann und im Ernstfall unter einer Lawine begraben überlebt.

Wichtige Faktoren

"Beim Wintersport in ungesichertem Gelände gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko eines Lawinenabgangs beeinflussen", erklärt Staudacher. Anfangs sei vor allem eine umfangreiche Vorbereitung der Skitour notwendig. Einerseits muss die Wetterlage überprüft werden, bevor man eine Tour startet und andererseits müssen auch Informationen über die Schneesituation eingeholt werden. Im Früh- und im Hochwinter sind zum Beispiel vor allem Touren auf nordseitig gelegenen Schattenhängen durch das hohe Schneebrettrisiko gefährlich, während im Frühjahr besonders die Gefahr von Lockerschneelawinen, die zumeist nach der Mittagszeit auftreten, zunimmt. Hier wird zu Touren am Vormittag geraten. Der nächste wichtige Punkt ist die Ausrüstung: "Sobald man sich in ungesichertes Gelände begibt, muss man die sogenannte Notfallausrüstung, bestehend aus Schaufel, LVS-Gerät und Lawinensonde, stets mitführen", so Staudacher. Doch auch die beste Ausrüstung kann im Ernstfall nur die Überlebenschancen erhöhen und keinesfalls einen Lawinenabgang verhindern. "Ebenso wichtig, wie eine gute Ausrüstung, ist die richtige Gefahreneinschätzung und eine gute Kenntnis vom Zusammenhang zwischen Schneedecke, Gelände und Wetter", betont der Landesausbildungsleiter der Bergrettung die Wichtigkeit einer guten Ausbildung in der Lawinenprävention.

Was tun, wenn?

Gerät man in eine abgehende Lawine, ist es sehr wichtig, die Hände vor den Mund zu halten, damit sich dieser nicht mit Schnee füllen kann und gleichzeitig eine "Atemhöhle" gebildet wird, die den Verschütteten unter der Schneedecke vor dem Ersticken bewahrt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist die Schnelligkeit und die Ausrüstung der Kameraden gefragt. "Nach 15 Minuten hat man noch gute Chancen, lebend gefunden zu werden. Dauert die Suche jedoch länger als 30 Minuten, sinken die Überlebenschancen rapide", so Staudacher. Durch das richtige Zusammenspiel von Ausrüstung, Ausbildung und Risikobewusstsein können jedoch auch solche Situationen vermieden werden.

Foto: Bergrettung
Foto: Bergrettung
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.