Stift Admont: Das Mittelalter wird jetzt digital
Sensationelles wissenschaftliches Projekt: 100 Handschriften aus dem 12. Jahrhundert wurden digitalisiert.
Es ist ein unschätzbarer Schatz, der in der Bibliothek des Stiftes Admont liegt: Rund 1.000 Handschriften aus dem Mittelalter, weitere 500 neuzeitliche Handschriften werden dort gehütet und für die Nachwelt bewahrt.
Klar, dass diese Schätze immer wieder auf Interesse von Wissenschaftern aus der ganzen Welt stoßen, 35 Anfragen waren es allein im letzten Jahr. "Sie kamen unter anderem aus Amerika, Holland oder England", bestätigt Bibliothekarin Karin Schamberger. Bis dato war das allerdings ein mühsames Unterfangen: Entweder man kopierte Teilseiten und übermittelte sie an die Forscher – oder diese machten sich auf die Reise nach Admont, um sich die Werke vor Ort anzusehen.
100 Handschriften schon online
Genau deshalb hat Schamberger, gemeinsam mit Stiftsbibliothekar Maximilian Schiefermüller, ein höchst interessantes Projekt: die Digitalisierung dieser Handschriften. "Wir haben uns im Stift Klosterneuburg schlau gemacht, wo es schon Erfahrungen mit einem solche Projekt gab", beschreibt sie die Entwicklung. Mittels der Datenbank manuscripta.at und eigenen Maschinen und Scan-Methoden ist es mittlerweile gelungen, die ersten 100 Handschriften dort zur Verfügung zu stellen, diese Digitalisate wurden auch in einem kleinen Festakt präsentiert.
Es handelt sich dabei übrigens um ganz besondere Stücke aus dem 12. Jahrhundert: "Unsere Admonter Äbte waren zu dieser Zeit sehr produktiv, es wurden damals viele Kommentare zu Bibeltexten verfasst, die sich auch andere Klöster ausgeborgt und die Texte abgeschrieben haben", erzählt Schamberger. In Admont ist man aber noch lange nicht am Ende: Ziel ist es, in den nächsten Jahren alle rund 1.500 Handschriften so zu dokumentieren und Forschern auf der ganzen Welt online zur Verfügung zu stellen.
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