Die Bienen fliegen wieder
Honigbienenaufstellung im Bezirk Lilienfeld
Da der Bezirk Lilienfeld durchwegs eine sehr gute Tracht für Honigbienen bietet, kann ich mir auch gut vorstellen, dass auch heuer wieder Wanderimker aber auch Imkerei-Neueinsteiger bei uns einen Bienenstand errichten wollen.
Ich möchte mich schon jetzt bei jenen Bienenhaltern bedanken, die sich Gedanken über die gesetzlich richtige Aufstellung von Honigbienenvölkern machen! Bei der Aufstellung von Bienenvölkern ist das NÖ Bienenzuchtgesetz zu beachten und innerhalb von 7 Tagen eine Meldung des Bienenstandortes im VIS (Veterinär-Informations-System) bei der BH Lilienfeld zu machen.
Immer mehr Naturliebhaber sehen sich veranlasst in ihrem eigenen Garten Bienen aufzustellen, um diese nützlichen Insekten vom in den Medien oft zitierten Aussterben zu bewahren. Die Honigbienen und Wildbienenarten sind bei uns in den Voralpen keineswegs vom Aussterben bedroht, jedoch ist das Insektensterben in allen intensivlandwirtschaftlich genutzten Regionen Österreichs ein Faktum!
Was die Aufstellung von Behausungen für die Wildbienen betrifft, ist das eine sinnvolle Tat, denn diese Nisthilfen brauchen lediglich einmalig im zeitigen Frühjahr kontrolliert und gegebenenfalls instandgesetzt werden.
Die Haltung und Pflege von Honigbienen ist hingegen nicht so einfach! Wer ein Bienenvolk im Garten aufstellt und dieses wie bei den Wildbienen sich selbst überlässt, tut den Bienen nichts Gutes.
Ich ersuche alle, die jetzt Bienen aufstellen wollen, vorher die von den landwirtschaftlichen Fachschulen angebotenen Imkerei-Neueinsteigerkurse zu besuchen oder sich zumindest mit einem örtlichen Imkervertreter in Verbindung zu setzen. Ein erfahrenes Mitglied des örtlichen Imkervereins unterstützt sie gerne beim Einstieg in die Imkerei und wird sie mit Rat und Tat durchs erste Imkerjahr begleiten.
Wird ein Honigbienenvolk nach der Aufstellung sich mehr oder weniger selbst überlassen, so
tut man weder den Bienen noch der Umwelt etwas Gutes. Das Volk wird sich zwar meistens gut entwickeln, vorausgesetzt es ist mit Futter gut versorgt , um dann im Mai oder Juni zu schwärmen. Entweder im Spätsommer, jedoch spätestens bis zum Jahresende werden die Bienen aufgrund der Varroa-Milbe, eines sich in der Bienenbrut vermehrenden Parasiten, sterben.
Was die ausreichende Bestäubung der Obstbäume und Beerensträucher betrifft, so genügt es unter der Voraussetzung dass das Wetter zur Blütezeit passt, wenn im Umkreis von 2 km ein paar Bienenvölker aufgestellt sind!
Abschließend wünsche ich allen Mitbürgern gesund durch den Frühling zu kommen und den Gartenbesitzern und Bienenfreunden viel Freude und Erfolg bei den Gartenaktivitäten.
Ing. Kurt Grill (Obmann Bezirksimkerverein Lilienfeld)
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