Der Ramsauer Krippenbauer
RAMSAU (mg). "Es überrascht mich selbst immer wieder, wohin es meine Krippen am Ende verschlägt. Eine steht sogar im bayrischen Rosenheim", erzählt Ferdinand Kühberger sichtlich stolz, während er sein neuestes Werk präsentiert.
Unzählige Arbeitsstunden
Der Baustoff Holz ließ den ehemaligen Tischler auch im Ruhestand nicht los. "Ich entwerfe und fertige drei bis vier Krippen im Jahr an. Wie viele Stunden Arbeit in jedem Werk stecken, kann ich nicht sagen. Dabei lege ich großen Wert auf natürliche Werkstoffe", berichtet Ferdinand Kühberger, der seit etwa vier Jahren auch Mitglied des niederösterreichischen Krippenbauvereins ist.
Wurzeln und Melisse
Seine Werke bestehen aus Wurzeln, Zweigen und aus Melisse. "Ja", lacht der bekannte Ramsauer, "ich verwende auch Melisse. Sie kommt in den Mixer und dient danach, gemischt mit feinen Sägespänen, als Begrünung rund um den Stall."
Teamarbeit
Auf die Unterstützung von Gattin Gertrude kann Ferdinand Kühberger immer zählen. "Als gelernte Schneiderin ist es für sie nicht schwer, Kleidung für Maria und Josef anzufertigen." Die Beleuchtung ist Chefsache, das lässt sich Norbert nicht nehmen: "Dabei ist es mir wichtig, es möglichst realistisch wirken zu lassen. Damals gab es ja nur Fackeln, die den Stall sicher nicht in grellem Licht ausleuchteten."
Unzählige Krippen, manche auch mit kunstvoll geschnitzten Figuren aus Südtirol versehen, entstanden so in den vergangenen 20 Jahren.
Krippe im Wüstensand
Besonders stolz ist das Ehepaar darauf, dass keine Krippe der anderen gleicht. "Allesamt Unikate. Wir bastelten auch schon eine 'Wüsten-Krippe'. Wir baten unseren Enkel, Sand und anderes verwendbares Material von einer seiner Reisen aus der Wüste Sinai mitzubringen. Dies war eine ganz besondere Krippe", erinnert sich das Ehepaar. Besonders gefragt seien laut Kühberger derzeit höherpreisige Werke ab etwa 750 Euro. Mit Freude erzählt er: "Die Krippen sind nicht nur zu Weihnachten gefragt. Oft zahlen mehrere Menschen zusammen und verschenken sie als Hochzeitsgeschenk. Manche Interessenten besuchen auch mehrmals meine Ausstellungen, ohne eine Krippe zu kaufen. Und dann, Monate später, stehen sie im Sommer plötzlich vor meiner Haustür und sagen: Jetzt ist es so weit, wir haben uns für dieses oder jenes Modell entschieden."
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