Bikerstrecke in die Kalte Kuchl sorgt für Ärger
Kleinzell: Aufstand gegen die "Lärmhölle"

- Leider halten sich nicht alle Biker am Weg in die Kalte Kuchl an die Vorschriften. Anrainer fühlen sich lärmbelästigt.
- Foto: P. Föller
- hochgeladen von Markus Gretzl
KLEINZELL. Sommerurlaub in Kleinzell. Ein wahres Naturparadies, wie Rudolf Grünzweig feststellte. Bis ihn dröhnende Motoren aus der grünen Idylle rissen. "Ich habe nichts gegen Motorradfahrer an sich. Aber die Zweiräder müssen einfach leiser werden. Anrainer und Urlauber erleben durch die beliebte Bikerstrecke Richtung Kalte Kuchl eine wahre Lärmhölle", meint Grünzweig.
"Katz und Maus-Spiel"
Der Vösendorfer sieht Polizei und Hersteller in der Pflicht. "Die Motorräder müssen generell leiser werden. Die Werte die bei Standgeräusch gemessen werden sind nicht maßgeblich. Wichtig wären Geräuschmessungen bei Fahrt mit angepasster Geschwindigkeit. Außerdem müssen die Geschwindigkeitsbegrenzungen stärker kontrolliert werden", fordert er. "Die Motoradfahrer spielen Katz und Maus mit den Exekutivorganen. Wird wo überprüft, wird das sofort weitergemeldet und gewarnt. Einige werden erwischt, dann zieht die Polizei ab und es geht munter weiter mit zu schnell und zu laut", ärgert sich Rudolf Grünzweig. Daher erstellte er einen Forderungskatalog, der insgesamt 16 Punkte beinhaltet.
"Schwarze Schafe" treffen
Kleinzells Bürgermeister Reinhard Hagen kennt die Problematik: "Wir sind grundsätzlich über jeden Urlauber in der Gemeinde froh. Wir freuen uns auch über jene Motorradfahrer, die die schöne Landschaft genießen wollen und sich an die Vorschriften halten. Das Problem sind die schwarzen Schafe, die ohne Rücksicht rasen. Ich habe unser Anliegen bereits an die zuständigen politischen Stellen weitergeleitet", berichtet Kleinzells Gemeindeoberhaupt. Seiner Erfahrung nach kontrolliert die Exekutive an der Strecke Richtung Kalte Kuchl intensiv. "Es müssen aber strengere gesetzliche Vorgaben her. Es kann nicht sein, dass ein Biker mit stark überhöhter Geschwindigkeit angehalten wird, seine Strafe zahlt und weiterrasen darf", so Hagen.
Vorbild Deutschland
„Das Problem gibt es im gesamten europäischen Raum“, weiß der Vösendorfer Rudolf Grünzweig und verweist auf das deutsche Bundesland Baden-Württemberg, wo eine ähnliche Initiative gemeinsam mit dem zuständigen Verkehrsminister Winfried Hermann und dem Lärmschutzbeauftragten des Landes, Thomas Marwein, gestartet wurde.


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