Lilienfelds Friseure beklagen Ungleichstellung
"Ungerecht ist es trotzdem"
Lilienfelds Friseursalons haben wieder geöffnet. Ganz glücklich sind sie trotz guter Nachfrage nicht.
BEZIRK. "Ich muss sagen, die Teststraße in meiner Heimatgemeinde funktioniert recht gut", erklärt die Türnitzer Friseurin Gaby Panzenböck. "Manchmal kommt es trotzdem zu Problemen. Zuletzt kam eine ältere Stammkundin bei den Tests nicht mehr dran. So durfte ich sie leider nicht bedienen".
"Einfach unverständlich"
Generell ist die Kundennachfrage seit der "Wiedereröffnung" relativ gut, wenn auch geringer als im Vorjahr nach dem ersten Lockdown. Auf Unverständnis stößt die gesetzliche Regelung. "Kunden müssen einen negativen Test vorweisen wenn sie zu uns kommen wollen. Wenn sie mobile Friseure anrufen, die zu ihnen nach Hause kommen, geht alles ohne Test. Diese Regelung ist wirklich ungerecht und nicht nachvollziehbar", meint die Türnitzerin.
"Nur Stammkunden"
Die "Flucht" zu mobilien Mitbewerber(innen) könnte auch der Grund für die Erfahrungen von Sonja Wieser in Traisen sein. Der große Ansturm blieb aus. "Die Laufkundschaft fällt komplett weg, nur Stammkunden kamen bisher zu uns. Und kein einziges Kind in der ganzen Woche. Wir sind dennoch froh, überhaupt öffnen zu dürfen. Die Regelung mit den Tests wird großteils akzeptiert", berichtet die Traisner Friseurmeisterin.
"Manche schimpfen"
In Ingrid Grubers Salon in St. Veit sind "98 Prozent der Kunden einsichtig. Nur wenige Ausnahmen schimpfen über die Testpflicht. Aber ich habe sie nicht gemacht, ich kann ja auch nichts dafür", erklärt die Gölsentaler Friseurin.
"Es ist umständlich"
"Wir sind diese und nächste Woche gut gebucht, haben aber noch Termine frei. Der Andrang ist bei weitem nicht so stark wie nach den letzten Lockdowns. Die Kunden sind vorbereitet, alle waren testen", berichtet Friseur Daniel Fischer aus Rohrbach. "Viele Kunden kommen zwar schneiden, aber eben nicht mehr wöchentlich föhnen", stellt auch er fest.
Probleme beim Testen
"Wir haben in Rohrbach leider keine Teststraße. Für viele ältere Kunden ohne eigenes Auto ist es daher schwierig, nach Hainfeld oder St. Veit zum Testen zu kommen", spricht der Rohrbacher ein weiteres Problem an. "Beim Arzt in Rohrbach kostet der Test etwas 30 Euro. Ein Mal waschen und legen bei mir 24 Euro. Ein großer Aufwand. Trotzdem ist es besser als in Deutschland, wo alles bis März geschlossen bleiben muss", so Daniel Fischer.
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