Wirbel um Almabtrieb
ST. AEGYD. (tw) "Es ist absolut nicht korrekt, dass der Weg nicht freigemacht wurde. Der Gutsverwalter ist angerufen und nett darum gebeten worden", sagt Landwirtin Anna Täubel.
Am Wochenende holten die Bauern des Almvereins Gippel-Hofalm ihre Rinder von der Weide auf der Gippelalm. Ein Stück des seit Jahrzehnten benützten Treibsteigs, seit 1927 auch ein Wanderweg, war wegen Holzschlägerungsarbeiten gesperrt. Die Bauern mussten auf eine Forststraße ausweichen.
Beim Almabtrieb kam es zu einem Zwischenfall: Am Treibsteig brach eine Holzbrücke, ein Rind stürzte ab und riss einen Almbauern mit.
Während dieser nach einigen Metern im felsigen Gelände Halt finden konnte, kam die Kuh erst nach 200 Metern tot zum Liegen.
Landwirt schwer verletzt
Die Bergrettung St. Aegyd barg den Bauern mit erheblichen Kopfverletzungen sowie das verendete Tier. Und: "Die Bergrettung konnte den kürzeren, wegen Holzschlägerungsarbeiten versperrten Weg nicht nehmen, sondern musste den längeren Weg über Kernhof wählen", sagt Anna Täubel.
"Dass die Brücke gebrochen ist, war ein Unglück", sagt Josef Wieser, Obmann des Almvereins Gippel-Hofalm. "Dem Grundbesitzer ist hier kein Vorwurf zu machen. Er hat uns beim Almabtrieb nicht behindert, das ist eine Einzelmeinung von Frau Täubel."
Die teilweise Sperre des Treibsteigs sei durch Holzschlägerungsarbeiten wegen des Borkenkäferbefalls notwendig gewesen, so Gutsverwalter Gerwald Grössing: "Die Umleitung über die Forststraße war mit den Bauern abgesprochen."
Dass die Bergrettung wegen der Sperre einen längeren Anfahrtsweg in Kauf nehmen musste, stimme nicht, so Grössing; das bestätigt auch die Bergrettung. "Ich habe keine Ahnung, woher Frau Täubler ihre Informationen nimmt", so Grössing. Er will sich rechtliche Schritte vorbehalten.
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