Gemeinderatswahl: "Kampf" bis zum Urnengang
BEZIRK LILIENFELD. Kommender Sonntag ist der "Tag der Wahrheit" für die vielen Kandidaten für die Gemeinderatswahlen in den 14 Lilienfelder Gemeinden. Bis dahin werden noch viele Hände geschüttelt, der "Kampf"um jede Wählerstimme geht in die Endphase.
Steinacher gegen Steinacher
Besonders in Ramsau scheint Spannung garantiert. Die ÖVP von Bürgermeisterin Gertraud Steinacher verfügt derzeit über sieben Mandate, der größte Herausforderer, die Bürgerliste von Stefan Steinacher über fünf. In der eher kleinen Gemeinde mit vergleichsweise wenigen Wahlberechtigten zählt daher jede Stimme umso mehr. Das beherrschende Wahlkampfthema ist der Streit um das Abwasser. "Es wurde vergangenes Jahr mehrheitlich im Gemeinderat beschlossen, statt einer eigenen Kläranlage sich in Zukunft dem Gölsen-Abwasserverband anzuschließen", sieht Bürgermeisterin Gertraud Steinacher das Thema als erledigt an. "Bei Hausbesuchen erkenne ich aber ganz klar, dass die Bevölkerung hinter mir und unserem Weg steht. Sie wollen, dass jemand für die Ramsau aktiv arbeitet und Projekte umsetzt – und das haben wir in den letzten Jahren bewiesen", gibt sich die Ortschefin siegessicher.
Kanalgebühren
Bürgerlistenchef Stefan Steinacher sieht gerade die Abwasser-Entscheidung als teuren Fehler für die Ramsauer Gebührenzahler: Wir garantieren als einzige Partei in Ramsau, dass mit einer eigenen Kläranlage die Verdoppelung der Gebühren doch noch verhindert wird", verspricht er. "Ich will noch mehr Vertrauen der Wähler gewinnen, damit ich aus einer Position der Stärke wieder Frieden in die Ramsauer Gemeindepolitik bringen kann", so Stefan Steinacher weiter.
Gestalten statt verwalten
In der Bezirkshauptstadt scheinen die Machtverhältnisse klar, die ÖVP liegt mit 15 Mandaten weit vor der SPÖ. Doch SP-Spitzenkandidat Martin Trattner will Impulse setzen: "Wir wollen Lilienfeld wieder gestalten und nicht nur - so wie die ÖVP in den letzten 25 Jahren - verwalten. Unser Ziel ist, Lilienfeld wieder für Zuzug attraktiv zu machen und den Wegzug zu stoppen. Dazu gehört ein abgestimmtes Maßnahmenpaket mit leistbarem Wohnen, ganztägige Kinderbetreuung, Rückholung abgewanderter Fachärzte und Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten". Bürgermeister Wolfgang Labenbacher bleibt entspannt: "Persönlich bin ich zufrieden, wenn der Mandatsstand so bleibt wie er ist. Das sind klare Verhältnisse mit eindeutiger Verantwortung und garantieren, dass zügig weiter gearbeitet werden kann. Wir können eine sehr gute Bilanz legen, haben viel weiter gebracht in verschiedenen Bereichen". In Hainfeld, Gründungsort der Sozialdemokratie, rechnet SP-Bürgermeister Albert Pitterle " mit Stimmengewinnen für mein Team, da Hainfeld sehr gut da steht". Doch die großen Stimmenzugewinne der ÖVP bei der Nationalratswahl im vergangenen Jahr in Hainfeld lassen auch VP-Spitzenkandidat Christian Köberl und sein Team auf Zuwächse hoffen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.