Die Helden der Wahl
Wieder stehen hunderte Wahlbeisitzer im Bezirk „Gewehr bei Fuß“ Ein Lokalaugenschein.
BEZIRK LILIENFELD. Wenn am kommenden Sonntag der vierte Anlauf zur Kür des Bundespräsidenten steigt, dann bedeutet das für 678 Menschen im Bezirk: Wieder einen Tag weniger mit der Familie verbringen. Die Wahlbeisitzer können nun bereits den vierten Sonntag keinen Adventmarkt besuchen, keinen Ausflug planen oder einfach nur faulenzen. Wir haben die Idealisten der Demokratie gefragt, was sie vom Verlauf der bisherigen Wahl halten, was sie vom vierten Wahlgang erwarten und warum sie trotzdem noch mithelfen wollen.
Hohe Wahlbeteiligung
Martin Trattner wird in der Bezirkshauptstadt am Wahltag im Einsatz sein. Er erwartet eine hohe Wahlbeteiligung, da "die mediale Diskussion sehr emotional und polarisierend abläuft. Alleine die viel höhere Wahlkarten-Bestellung von Auslands-österreichern deutet darauf hin". Ähnlich sieht es Salvatore Raineri in Kleinzell: "Ich erwarte mir aufgrund vieler Gespräche mindestens dieselbe Wahlbeteiligung wie zuletzt. Eher mehr".
Die Familien stehen jedenfalls hinter den Wahlhelfern im Bezirk. "Die Familie unterstützt mich sehr in allen politischen Angelegenheiten. Nicht nur bei dieser Wahl, auch bei Schulungen und Weiterbildung und meiner Arbeit als Gemeinderat", so der Kleinzeller Freiheitliche Salvatore Raineri. Ähnlich bei Martin Trattner: "Ich persönlich habe keine Probleme, für diesen Einsatz Verständnis zu bekommen".
Suche nach Helfern
Trattner erkennt jedoch ein ganz anderes Problem, nicht nur in Lilienfeld: "Die Suche nach Helfern wird generell schwieriger. Hier gilt es, die demokratiepolitische Notwendigkeit der freien Wahlen und die damit verbundenen Aufgaben und Pflichten der Einzelnen mehr und besser öffentlich zu erläutern. Nur Demokratie fordern und verlangen, aber selber nichts dazu beitragen ist zu wenig", meint der Sozialdemokrat.
„Wahlen, das Herzstück der Demokratie, könnten ohne die unzähligen Wahlhelfer nicht durchgeführt werden. In diesem Sinne ist es für mich als verantwortungsbewussten Bürger wichtig, diese Tätigkeit zuverlässig und korrekt auszuführen. Immerhin haben unsere Vorfahren jahrhundertelang für das Wahlrecht gekämpft“, so Leopold Obermaier, Mitglied der Bezirkswahlbehörde. Auch Lilienfelds Arbeiterkammer-Chef, Burkhard Eberl, wird am Wahl-Sonntag ehrenamtlich im Einsatz sein. Er hofft, dass alle Wahlhelfer ihre wichtige Aufgabe auch wahrnehmen: "Interessant wäre, ob diesmal die Freiheitliche Partei in alle Wahlsprengel Wahlzeugen schickt, um die Wahl zu kontrollieren, oder ob sie auch diesmal überwiegend durch Abwesenheit glänzt und danach, sollte das Wahlergebnis nicht genehm sein, wieder einen Einspruch macht".
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